Sommerzeit ist Zwetschenzeit. In vielen Gärten hängen die Bäume bereits voll mit den lilafarbenen Früchten und es dauert nicht mehr lange, dann ist Erntezeit. Also höchste Zeit für einen köstlichen Kuchen, oder? Klar, aber Zwetschgen sind noch weitaus vielseitiger.
Pflaumen = Zwetschen? Der feine Unterschied
Oft werden Pflaumen und Zwetschen buchstäblich in einen Topf geworfen. Doch auch wenn sie viele Ähnlichkeiten haben, gibt es Unterschiede:
- Die Form: Pflaumen sind rund und dunkelblau, rot oder gelb, Zwetschen hingegen blau-violett, eher länglich und kleiner als ihre großen Verwandten. Zudem gehen sie leichter vom Kern ab als Pflaumen.
- Der Geschmack: Zwetschen sind vergleichsweise mild und haben dennoch einen leicht säuerlichen Geschmack, Pflaumen dagegen sind sehr saftig und süß, verlieren jedoch schnell einiges an Süße.
Bei der Auswahl von Zwetschen – ob vom Baum oder im Supermarkt – solltest du darauf achten, dass die Früchte schon relativ reif sind, denn ein Nachreifen gibt es nicht. Zwar schmecken auch die Früchte, die noch einen leicht grünlichen Schimmer haben, dennoch solltest du auf eine pralle Haut achten, die bei leichtem Druck etwas nachgibt.
Saftiger Kuchen vom Blech: Zwetschen richtig verwenden
Das Wichtigste vorab: Für einen süßen und saftigen Kuchen eignen sich Zwetschen meist besser als Pflaumen, da sie nicht so viel Saft verlieren. Wichtig ist dabei, auch die nicht ganz so reifen Früchte zu verwenden, da diese beim Backen einen besonders leckeren Geschmack entwickeln. Hast du erst einmal die passenden Zwetschen ausgewählt, solltest du sie frisch verarbeiten und erst kurz vor der Anwendung waschen und von ihrer typischen weißen Haut befreien, die vor dem Austrocknen schützt. Und ganz wichtig: Hände weg vom Zucker, denn er entzieht den leckeren Früchten den Saft. Um ein Durchweichen beim Teig zu verhindern, kannst du eine Art „Schutzschicht“ nutzen, zum Beispiel aus gerösteten Semmel- und Haselnussbröseln. Beim Teig sind deinem Geschmack keine Grenzen gesetzt, meist kommt ein Rühr- oder Mürbteig zum Einsatz. Unser Lieblingsrezept ist jedoch mit Hefeteig. Für ein Blech brauchst du:
Für den Teig:
- 350 g Weizenmehl
- 20 g frische Hefe
- 125 ml Milch
- 50 g Zucker
- ½ TL Zitronenabrieb
- 1 Ei
- 50 g zerlassene Butter
- Salz
Für die Brösel:
- 50 g Semmelbrösel
- 50 g gemahlene Haselnüsse
- 1 TL Zimt
- 1 TL Puderzucker
Für den Belag:
- etwa 2 kg Zwetschen
Die Hefe löst du zunächst in der warmen Milch auf und gibst sie anschließend in eine große Schüssel mit dem Mehl. Zucker, Ei, Zitronenabrieb, Salz und Butter hinzufügen und alles gut durchkneten, bis ein glatter Teig entstanden ist. Die Schüssel mit einem Tuch abdecken und an einem trockenen dunklen Ort etwa 30 Minuten gehen lassen.
In der Zwischenzeit mischst du in einer Schüssel Semmelbrösel, Haselnüsse, Zimt und Puderzucker und gibst sie anschließend zum Anrösten in eine Pfanne. Die Zwetschen werden gewaschen, halbiert und entsteint.
Nun breitest du den Teig auf einem mit Backpapier belegten Backblech aus und verteilst anschließend die Bröselmischung darauf. Die Zwetschen verteilst du so auf dem Teig, dass sie sich leicht überlappen und den gesamten Teig bedecken. Nun lässt du das Blech noch einmal abgedeckt 10 Minuten ruhen, bevor der Kuchen für 30 Minuten bei 200 Grad in den Ofen kommt. Anschließend kurz abkühlen lassen und am besten noch warm mit Schlagsahne genießen.
Herzhafte Alternativen
Schon klar, Pflaumen im Speckmantel kennen viele von uns wahrscheinlich noch. Mit Zwetschen schmeckt dies mindestens genauso lecker. Aber hast du die süßen Früchte auch schonmal gefüllt probiert? An die Stelle des Kerns einfach etwas Gorgonzola füllen und bei Bedarf noch kurz in den Ofen und fertig ist der Genuss. Eine weitere Variante ist ein Zwetschenchutney. Dafür brauchst du:
- 1 rote Zwiebel
- 20 g Ingwer
- 500 g Zwetschgen
- 1 EL Pflanzenöl
- 100 g Zucker
- 100 g Weißweinessig
- 1 Sternanis
- 1 Zimtstange
- 3 Kardamomkapseln
- ½ Koriandersaat
Zwiebel und Ingwer schälen und fein hacken. Zwetschen halbieren, entsteinen und grob würfeln. Das Öl in einem Topf erhitzen und Zwiebel sowie Ingwer darin glasig dünsten. Mit Zucker und Essig kurz aufkochen lassen, bevor Zwetschen und Gewürze hinzu kommen.
Bei mittlerer Hitze alles etwa 30 Minuten köcheln lassen und anschließend noch heiß in Weckgläser einfüllen. Die Gläser einige Minuten auf den Kopf stellen und anschließend wieder umdrehen. Abkühlen lassen und am besten erst nach einigen Tagen verzehren.
Wir können die Zwetschenzeit dieses Jahr kaum noch abwarten und freuen uns auf viele Leckereien in den nächsten Wochen.
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