Ferienende, Urlaubsrückkehrer und immer weniger Rücksichtnahme: die Corona-Zahlen steigen wieder stark an und nähern sich mitunter Werten wie im Frühjahr. Während einige Bundesländer bereits wieder über verschärfte Maßnahmen nachdenken, wächst bei den Apothekenteams die Sorge vor dem Virus wie die neue aposcope-Umfrage zeigt. Doch trotz der zweiten Welle wollen sich viele PTA nicht gegen Corona impfen lassen.
Für viele Apotheken waren die letzten Monate alles andere als leicht: Zu Beginn der Pandemie mussten die Teams mit einem wahren Kundenansturm fertigwerden und den Bürger*innen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nach dem Lockdown folgte jedoch vielerorts Flaute.
Doch damit nicht genug. Mit den zunehmenden Lockerungen nahm oftmals die Akzeptanz für bestehende Maßnahmen wie Abstandhalten, Hygieneregeln und Maskenpflicht ab. Vor allem Letztere sorgt bei einem Großteil der Kunden weiterhin für Unmut, geben 83 Prozent der Befragten in der aktuellen aposcope-Umfrage an. Im Vergleich zu Mitte Juni (92 Prozent) ist der Anteil jedoch rückläufig. Denn die Corona-Zahlen steigen derzeit wieder an und die Angst vor dem Virus nimmt wieder zu – auch beim Apothekenpersonal: 83 Prozent befürchten einen Anstieg der Infektionskurve.
Ausbreitung des Coronavirus: Apothekenpersonal in Sorge
Von Mitte März bis Mitte Mai (Kalenderwoche 12 bis 21) war die Angst vor einer massiven Ausbreitung des Virus hierzulande stetig gesunken und wurde letztlich nur noch von rund der Hälfte der Befragten (52 Prozent in Kalenderwoche 21) geteilt. Seitdem ist jedoch wiederum ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen. Inzwischen befürchten 81 Prozent, dass sich das Virus in den nächsten Wochen stark ausbreiten wird.
Auch die Angst vor einer steigenden Zahl an Corona-Toten in Deutschland wächst bei den Apotheker*innen und PTA wieder: Knapp die Hälfte von ihnen (49 Prozent) teilt diese Befürchtung, wohingegen es vor etwa zwei Monaten nur rund ein Drittel der Befragten war (37 Prozent in Kalenderwoche 25).
Nur wenige Apothekenteams wollen sich gegen Corona impfen lassen
Darüber hinaus hat sich die Sorge beim Apothekenpersonal verstärkt, sich selbst mit dem Virus zu infizieren. Anfang Mai (Kalenderwoche 19) gaben 28 Prozent an, Angst vor einer Ansteckung zu haben, Anfang August (Kalenderwoche 33) sind es dagegen 38 Prozent. Dennoch würde sich nur rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer*innen (54 Prozent) impfen lassen, sobald es einen zugelassenen Impfstoff gibt. Dabei ist die Impfbereitschaft bei den Inhaber*innen deutlich höher (73 Prozent) als bei den PTA (45 Prozent).
Kommt es zu einer Corona-Erkrankung im Apothekenteam, sind rund zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) der Ansicht, dass nicht automatisch das gesamte Personal in Quarantäne geschickt und die Apotheke geschlossen werden sollte. In Kalenderwoche 25 waren es noch drei Viertel.
Hinweis zur Methodik: aposcope befragt seit dem 25. Februar 2020 regelmäßig verifizierte Apotheker*innen und PTA online zum Thema Coronavirus. An der aktuellen Umfrage nahmen am 11. August 2020 insgesamt 305 Apotheker*innen und PTA teil. Die Umfrage ist repräsentativ für die deutsche Apothekenlandschaft.
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