Wörtlich übersetzt bedeutet der Wohntrend zwar „schäbiger Schick“, aber er ist im Grunde alles andere als schäbig. Gemeint ist damit ein nostalgischer, femininer Wohnstil, der an die Landsitze des englischen oder französischen Adels aus dem 18. und 19. Jahrhundert erinnert. Genauer gesagt: Die gekonnte Mischung aus Möbeln, die man geerbt hat, auf dem Flohmarkt ergattern konnte oder sogar mit neu gekauften Einrichtungsgegenständen selbstgemacht hat, definieren den Shabby Chic. Dabei treffen zarte Farben, charmante Gebrauchsspuren und romantische Deko aufeinander. Richtig kombiniert macht der Wohnstil sehr viel her. Wir verraten dir, wie es geht.
Materialien, Muster und Farben – darauf kommt es an
Die Kombination aus Altem und Neuem verleiht Wohnräumen einen besonderen Touch. Natürliche Materialien, die schon etwas älter sind, werden beim Shabby Chic bevorzugt. Absichtlich herbeigeführte Gebrauchsspuren wie abgeplatzter Lack, Schrammen oder Kratzer, veraltetes Leder oder grobes Holz tragen zur richtigen Stimmung bei. Samt, Seide und Baumwolle sind zudem beliebte Materialien, um eine wohnliche und gemütliche Atmosphäre zu erzeugen. Dazu passen Accessoires aus Strick, Gehäkeltem und Spitze.
Beim Shabby Chic spiegeln sich Motive aus der Natur auf Accessoires wie Vasen oder Kissenbezügen wieder. Vögel, Schmetterlinge und Rosenblüten sind beliebt, aber auch Muster wie Paisley und Toile-de-Jouy – vor allem auf Vorhängen, Porzellan oder Kissenbezügen.
Typisch für den Wohnstil sind helle, matte Farben. Die Shabby Chic-Farbwelt dreht sich um Töne wie Rosé, Himmelblau, Violett, Gelb und Türkis – kombiniert mit zarten Grautönen, Altweiß oder Beige. Abgerundet wird die farbliche Atmosphäre im Raum durch schimmernde Accessoires wie silberne oder goldene Vasen und Spiegel, Paillettenkissen, aber auch Kristallleuchtern und Blumen. Pfingstrosen, Fliederblüten und Hortensien eignen sich hervorragend als florale Deko. Besonders schön zur Geltung kommen sie auf alten Kommoden.
Shabby Chic im Überblick:
- Möbel aus Treibholz
- Holz-Accessoires mit abgeplatztem Lack
- frische Blumen und florale Muster auf Möbeln, Kissen und Tapeten
- Paisley- und Toile-de-Jouy-Muster
- nostalgische Schirmleuchten
- Kommoden im Used-Look
- Kronleuchter
- Einrichtungsgegenständen mit Patina
- Pastellfarben
- Flohmarkt-Schätze
- geraffte und bestickte Kissenbezüge
- Spitze, Samt
- schimmernde Accessoires
Shabby Chic – selbstgemacht
Wenn du selber kreativ werden möchtest, kannst du deine Möbel in nur wenigen Schritten Shabby Chic-tauglich machen:
- Schleife zunächst das Möbelstück deiner Wahl ab, um die Oberfläche zu glätten und etwaige Farbschichten zu entfernen.
- Streiche das Möbelstück zunächst in einer dunklen Farbe an und lasse es gut trocknen.
- Streiche anschließend mit einer hellen Farbe darüber. Es ist nicht schlimm, wenn die hellere Farbe nicht ganz deckend ist. Der Effekt verstärkt nur den Eindruck, dass das Möbelstück veraltet ist. Du kannst natürlich auch noch ein weiteres Mal darüber streichen, wenn es dir noch nicht gefällt.
- Im letzten Schritt bearbeitest du das Möbelstück vorsichtig mit Schleifpapier, sodass die dunkle Farbe wieder zum Vorschein kommt. Fokussiere dich dabei auf Stellen, die sich auch auf natürliche Weise abnutzen würden wie Ecken, Kanten oder hervorstehende Verzierungen.
Also, nichts wie ab auf den Dachboden oder in den Keller der Eltern oder Großeltern. Sicher findest du dort noch das ein oder andere Vintage-Teil. Ansonsten wirst du sicher auf Flohmärkten fündig – dort lauern viele verstaubte Schätze, die nur darauf warten, noch einmal zum Einsatz zu kommen. Der charmante Vintage-Look bringt Gemütlichkeit in dein Zuhause. Mit dem Upcycling von alten Möbelstücken trägst du zudem zur Nachhaltigkeit bei. Warum Neues kaufen, wenn sich das Alte trendy wieder aufleben lässt?
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