Wegen Quarantäne: 19 Apotheken geschlossen
4.954 neue bestätigte Covid-19-Infektionen wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) von gestern auf heute gemeldet. Das neuartige Coronavirus trifft auch die Apotheken. Wie APOTHEKE ADHOC berichtet, wurden 19 Apotheken aufgrund behördlicher Quarantäne geschlossen. Erste Betriebe haben aber bereits wieder geöffnet. Mit dem Thema wird in den Ländern unterschiedlich umgegangen.
Vor allem Bayern, Hessen und Westfalen-Lippe sind betroffen; das sind nicht nur die größten Kammerbezirke, sondern auch Länder mit hohen Fallzahlen. Überraschend ist dagegen, dass Baden-Württemberg und Nordrhein von Apothekenschließungen bislang verschont wurden. Eine Erklärung könnte der unterschiedliche Umgang der Gesundheitsämter mit entsprechenden Verdachtsfällen sein. Gelegentlich wird das Thema über Auflagen oder Betriebsferien geregelt.
- Baden-Württemberg: keine Schließung
- Bayern: sechs Schließungen, eine Apotheke bereits wieder eröffnet
- Berlin: keine Schließung
- Brandenburg: keine Schließung (eine Apotheke arbeitet nach Kontakt mit Auflagen: Mundschutz und Handschuhe)
- Bremen: keine Schließung
- Hamburg: keine Schließung
- Hessen: vier Schließungen
- Mecklenburg-Vorpommern: keine Schließung
- Niedersachsen: keine Schließung
- Nordrhein: keine Schließung
- Rheinland-Pfalz: eine Schließung, Apotheke wird voraussichtlich Ende der Woche nach Ablauf des Sicherheitszeitraums wieder eröffnet. Der Inhaber war positiv getestet worden, allerdings konnten Familienangehörige zunächst zwei Tage lang den Notbetrieb in der Apotheke aufrechterhalten.
- Saarland: eine Schließung
- Sachsen: eine Schließung; eine weitere Apotheke mit Verdachstsfall, die aber nicht geschlossen wurde
- Sachsen-Anhalt: keine Schließung
- Schleswig-Holstein: keine Schließung
- Thüringen: keine Schließung
- Westfalen: sechs Schließungen
„In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt, dass die Menschen sich auf die Apothekenteams verlassen können“, kommentiert Dr. Andreas Walter, Hauptgeschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. „Unser großer Dank gilt den fast 17.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in schwierigen Zeiten Tag und Nacht großartige Arbeit leisten. In der Krise zeigt sich ganz besonders deutlich, wie unverzichtbar die wohnortnahe und niederschwellige Versorgung mit Arzneimitteln ist.“
Dass sechs von 1.869 Apotheken aufgrund von erkrankten Mitarbeitern, Mitarbeitern in Quarantäne oder Personalengpässen geschlossen wurden, konnte laut Walter ausgeglichen werden: In allen Fällen handelt es sich um Apotheken in Filialverbünden, in denen eine weitere Apotheke in unmittelbarer Nähe die Versorgung sicherstellt.
In der Corona-Krise hätten alle Apotheken die Möglichkeit, ihre Öffnungszeiten flexibler zu handhaben – beispielsweise durch Verlängerung von Mittagspausen – um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Zugleich dürfen alle Apotheken auch sonntags öffnen. Nach einem regelrechten Ansturm der Patienten in der vergangenen Woche normalisiere sich jetzt in vielen Apotheken wieder die Inanspruchnahme.
Alle Beitäge zum Thema Coronavirus findest du hier ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Vitamin D für Babys: Achtung bei flüssigen Darreichungsformen
Vitamin D ist unverzichtbar für den menschlichen Körper und ein Mangel kann schwerwiegende Folgen haben, beispielsweise für die Knochengesundheit. Um …
IXOS.PDL: Digitale Unterschrift wird deaktiviert
Pharmatechnik deaktiviert zum 1. Mai die Funktion der digitalen Unterschrift im Modul IXOS.PDL für den Bereich der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL). …
Engpass: Salbutamol auch als Fertiginhalat nicht lieferbar
Die Lieferengpässe bei Salbutamol-haltigen Arzneimitteln in pulmonaler Darreichungsform dauern an. Einige Dosieraerosole fallen voraussichtlich noch bis zum Jahresende aus. Ein …