Im Kühlschrank hält alles länger, aber sobald das MHD überschritten ist, ist Feierabend? Rund um das Lagern und die Haltbarkeit von Lebensmitteln gibt es unzählige Weisheiten. Doch was davon stimmt überhaupt und welche Aussagen lassen sich eher als Lebensmittelmythen abtun?
Egal ob Eltern, Großeltern, Nachbarn oder Freunde – wenn es um das Thema Lebensmittel oder Ernährung geht, hat jeder ein paar Tipps auf Lager. Aber kann man diesen gut gemeinten Ratschlägen wirklich trauen oder sind sie längst überholt und gelten heutzutage eher als Lebensmittelmythen? Wir haben einige unserer meistgehörten „Merksätze“ mal überprüft und verraten dir, ob sie wahr oder falsch sind.
Schimmel einfach abkratzen?
„Ach, das bisschen Schimmel macht nichts, das kannst du abkratzen!“ Diesen Satz haben sicher viele von uns schon oft gehört. Doch leider sollte er inzwischen längst in die Kategorie der Lebensmittelmythen gehören. Denn auch wenn du die sichtbaren Spuren des Schimmelpilzes großzügig wegschneidest, weißt du nicht, wie weit sich der Pilzbefall und die Giftstoffe schon im Inneren ausgebreitet haben. Sobald Brot, Gemüse oder andere Lebensmittel also Schimmel aufweisen, heißt es: ab in die Tonne damit. Denn selbst braten oder Kochen hilft dabei nichts, da die Gifte oftmals der Hitze trotzen.
Auch Marmeladen, die Anzeichen des bekannten Pelzes zeigen, gehören entsorgt. Eine Ausnahme solltest du nur bei luftgetrockneten Fleisch- und Wurstwaren oder schimmelgereiftem Käse machen. Dort kannst du den Schimmelteil abschneiden und den Rest des Produktes im besten Fall noch essen. Wenn du jedoch einen unangenehmen, muffigen oder strengen Geschmack feststellst, verzichte lieber darauf.
Lebensmittelmythen: Die Tiefkühltruhe als Haltbarkeitsgarant?
Wer kennt es nicht: Wieder einmal hast du zu viel eingekauft und bevor du bestimmte Produkte wegwirfst, frierst du sie einfach ein. Dann kannst du sie auch in ein paar Monaten noch essen, oder? Stimmt nicht so ganz. Denn vor allem fetthaltige Lebensmittel können auch in Kühltruhe und Eisfach „verderben“ und sollten höchstens ein paar Wochen aufbewahrt werden. Magere Fleischsorten, Obst und Gemüse halten sich deutlich länger und sollten auch nach einigen Monaten noch genießbar sein – wenn du beim Auftauen behutsam vorgehst und die Produkte am besten über Nacht im Kühlschrank langsam auftauen lässt.
Im Kühlschrank hält sich alles länger!?
Schnell vom Einkaufen zurück und alles direkt im Kühlschrank verstauen, damit es länger frisch bleibt? Das mag für einige Produkte stimmen, gehört bei anderen jedoch zu den Lebensmittelmythen. Denn während Milch-, Fleisch- oder Fisch-Produkte definitiv gekühlt sein sollten, haben Tomaten, Bananen, Pilze oder Auberginen nichts im Kühlschrank verloren. Denn sie verlieren dort nicht nur an Aroma, sondern setzen sogar schneller Schimmel an, da die Umgebung für sie zu feucht ist.
Lebensmittelmythen: MHD = Ablaufdatum?
Zum Abschluss unserer Lebensmittelmythen haben wir noch einen Irrtum, der sich hartnäckig hält: Sobald ein abgepacktes Produkt sein Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hat, muss es in den Müll, oder? Auf keinen Fall! Denn das MHD bedeutet nur, dass der Hersteller bis zu diesem Tag die Frische und den Geschmack garantiert. Auch danach kann das Produkt durchaus noch genießbar sein. Hier kommt es auf dich und deine Sinne an: Rieche an dem Lebensmittel und probiere eventuell ein klein wenig, um festzustellen, ob du es noch verzehren kannst.
Wichtig: Einige Produkte sind mit einem sogenannten Verbrauchsdatum versehen. Das gilt beispielsweise bei Fisch oder Fleisch. Dieses solltest du auf jeden Fall einhalten, denn es steht tatsächlich dafür, bis wann das Produkt genießbar ist.
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