Etwa 20 bis 30 Millionen Deutsche haben Bluthochdruck. Wer Werte ab 140/90 mmHg aufweist, tut gut daran, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Hier kommen Blutdruckmessgeräte ins Spiel. Bei der Wahl eines zuverlässigen Gerätes haben Betroffene die Qual der Wahl. Stiftung Warentest hat 17 Blutdruckmessgeräte getestet und sieben von ihnen mit der Note „gut“ bewertet – davon ist nur eines für das Handgelenk.
Es summt, es brummt, es piepst und zisch ist die Luft raus. Die Rede ist von einem Blutdruckmessgerät, genauer von sogenannten Vollautomaten. Es gibt sie für das Handgelenk und für den Oberarm, wobei die Europäische Bluthochdruckliga die Messung am Oberarm empfiehlt. Kein Wunder also, dass im Warentest die Oberarmmessgeräte die Nase vorn haben.
Blutdruckmessgeräte bei Warentest
Stiftung Warentest hat 17 Blutdruckmessgeräte untersucht, darunter zehn für den Oberarm und sieben für das Handgelenk. Unter den Prüfobjekten sind auch drei alte Bekannte, nämlich die drei „guten“ Geräte aus den Tests 2016 und 2018, die laut Anbieter auch 2020 noch unverändert angeboten werden. Und siehe da, ein alter Bekannter konnte die Tester auch in diesem Jahr überzeugen. Das Boso medicus X wird erneut mit der Gesamtnote „gut“ (2,3) bewertet und ist der Testsieger. Es geht aber auch günstiger – die Geräte von Medisana und Veroval werden ebenfalls mit „gut“ bewertet (2,4) und sind knapp 20 Euro billiger. Das Aponorm Basis Control und der Visomat comfort 20/40 werden mit „befriedigend“ (2,6) bewertet.
Aber zurück auf Anfang: Wir erklären dir erst einmal, wie es zu dem Ergebnis kam. Alle Geräte wurden auf ihre Messgenauigkeit, die Störanfälligkeit und die Handhabung untersucht. Die Blutdruckmessung floss zu 60 Prozent in die Bewertung ein. Um die Messgenauigkeit zu bestimmen, wurde der Blutdruck von je 16 Frauen und Männern verschiedenen Alters mit hohem und niedrigem Blutdruck bestimmt – und zwar sechsmal im Vergleich zu einer besonders genauen Methode (Oberarmmanschette, Messgerät mit Quecksilbersäule, Doppelstethoskop). Die Wiederholungsgenauigkeit wurde am Simulator 30-mal bei vorgegebenen Blutdruckwerten bestimmt.
Maximale Abweichung von 7,5 mmHg ist genau genug
Die besten Geräte im Test wurden in puncto Messgenauigkeit mit „befriedigend“ bewertet. Und das ist aus Sicht von Warentest gut genug. Um das Ergebnis zu erreichen, dürfen die Geräte maximal 7,5 mmHg vom Goldstandard abweichen. Warum die Abweichung für den Hausgebrauch akzeptabel ist? Weil die Selbstmessung der Kontrolle des Verlaufs diene und die Geräte eine sehr gute Wiederholungsgenauigkeit besitzen. Sechs Geräte – davon fünf für das Handgelenk – messen allerdings nur ausreichend genau.
Freier Fall: Für die Störanfälligkeit wurden die Geräte einem Falltest unterzogen und 24-mal aus Tischhöhe auf einen Hartholzboden fallen gelassen. Fünf Geräte haben das Szenario nicht gut überstanden und funktionierten nach dem Test nicht mehr.
Und die Handgelenkmessgeräte?
Handgelenkmessgeräte sind handlicher, aber im Test ungenauer als die Oberarmgeräte. Die Nase vorn bei den Blutdruckmessgeräten für das Handgelenk hat das Omron RS7 Intelli IT, das sich mit dem Smartphone verbinden lässt und das Testurteil „gut“ (2,4) erhalten hat. Boso und Beurer verpassen das Treppchen und landen mit 2,8 beziehungswiese 3,0 im Feld der Geräte, die mit „befriedigend“ bewertet werden.
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