Piperin findet sich nicht nur als Gewürz in der Küche wieder, sondern ist oftmals auch Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) – beispielsweise um die Bioverfügbarkeit von anderen Inhaltsstoffen wie Curcumin zu erhöhen. Doch in Kombination mit Arzneimitteln drohen unter Piperin Wechselwirkungen.
Piperin ist ein Alkaloid, das in schwarzem Pfeffer (Piper nigrum) vorkommt und für dessen scharfen Geschmack sorgt. Dem Naturstoff werden entzündungshemmende, antioxidative und antitumorale Eigenschaften zugesprochen. Außerdem soll Piperin durch eine Anregung der Speichelsekretion verdauungsfördernd wirken. Piperin wird zudem oftmals Curcumin-Präparaten zugesetzt, um die ansonsten schlechte Bioverfügbarkeit zu erhöhen und damit die Aufnahme von Curcumin vom Körper zu steigern.
Doch im Zusammenhang mit der Aufnahme drohen auch unerwünschte Wirkungen, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) informiert. Laut den Expert:innen soll aus toxikologischen Gründen die Zufuhrmenge von 2 mg/Tag isoliertem Piperin nicht überschritten werden. Ab einer Aufnahme von 20 mg sind toxikologische Effekte demnach nicht auszuschließen. Und auch bei der Kombination aus Piperin-haltigen Präparaten und Arzneimitteln ist Vorsicht geboten.
Piperin: Vorsicht bei NEM und Arzneimitteln
Vermutet wird beispielsweise eine hepatotoxische Wirkung. So kann es in Kombination mit einigen Arzneimitteln zu einer Interaktion zwischen Curcumin und/oder Piperin mit den jeweiligen Wirkstoffen kommen, die zu einer leberschädigenden Wirkung führen oder diese verstärken könnte, heißt es vom BfR. Hinzukommt, dass Piperin Enzyme der CYP 450-Familie – genau CYP3A4 und CYP2C9 – hemmen kann, wodurch Studien zufolge unter anderem die Plasmakonzentrationen von verschiedenen Wirkstoffen, darunter Carbamazepin, Fexofenadin und Diclofenac, steigen können.
Durch die Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Curcumin droht bei der Einnahme von entsprechenden NEM zudem eine Überversorgung mit Curcumin, die sich in Beschwerden wie Magenschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Krämpfen, Mundtrockenheit und allergischen Hautreaktionen äußern kann.
Übrigens: Piperin wird auch ein embryotoxischer und für die Spermienbildung schädlicher Effekt zugesprochen.
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