Im Dezember hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag die Vertrauensfrage gestellt und damit den Weg zu vorgezogenen Neuwahlen geebnet. Zur Wahl stellt sich dabei auch Ann-Katrin Hanneforth. Die PTA will für Die Partei in den Bundestag einziehen und dort für Furore sorgen.
Als „das Salz in der Suppe von Karl Lauterbach“ bezeichnet sich Ann-Katrin mit einem Augenzwinkern selbst. Bereits bei der Bundestagswahl 2021 hat sich die PTA aus Steinhagen (Nordrhein-Westfalen) im Wahlkreis Gütersloh für ihre Partei aufstellen lassen, bei der sie seit 2020 Mitglied ist – auch, um ihrer sarkastischen Ader freien Lauf lassen zu können.
Neben ihrem politischen Engagement arbeitet die PTA weiterhin in der öffentlichen Apotheke und ist zusätzlich freiberuflich mit Beratungen unterwegs. Was sie sowohl im eigenen Arbeitsalltag als auch von Kolleg:innen mitbekommt: Die meisten „Leidensgenoss:innen“ arbeiten auf dem Zahnfleisch. „Sollte sich zugunsten der Versorgung nicht bald etwas ändern, denke ich, kommt es zu einem großen Burnout.“
Apotheken nicht als „Pillenschubser“ wahrnehmen
Doch was genau sollte sich für die Apotheken künftig verbessern? Auch darauf hat Ann-Katrin eine Antwort: „Ich denke ein Suchtrupp für das Eskalationspapier in der geheimen Schublade der ABDA wäre ein guter Anfang. Ausgestattet mit einem Dietrich beziehungsweise einem Safeknacker.“ Außerdem wünscht sie sich eine andere Wahrnehmung für die Apothekenteams vor Ort. Demnach sollte in der Gesellschaft eine Portion „Sand der Realität“ verteilt werden. „Solange wir nur als Pillenschubser wahrgenommen werden und unsere Kernkompetenzen nicht in den Fokus rücken, werden wir am langen Arm verhungern“, macht die PTA deutlich.
In Sachen Gesundheitspolitik allgemein hat sie für die kommende Wahl klare Vorstellungen. Denn wenn ihr zufolge schon vom Bundesgesundheitsministerium eine Zukunft wie in den USA angestrebt und von Seiten der Union ein „zurück in die Vergangenheit“ gefordert wird, will sie sich für eine Rittertafel der Gesundheitsberufe einsetzen. „Die Rolle des König Artus übernehme ich dann, da wir aus der Geschichte tatsächlich lernen können und sowas nicht alten weißen Männern überlassen sollten.“
Aktuell hat die Partei einen Sitz im Rat der Gemeinde Steinhagen. Dieser soll 2025 um mindestens einen weiteren Sitz ausgebaut werden. Denn bei den Wähler:innen kamen die bisher gestellten Anträge sehr gut an, erklärt sie. Daran wolle man nun anknüpfen.
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