Ob Magnesium, Zink oder Kombi-Präparate: Nahrungsergänzungsmittel (NEM) erfreuen sich großer Beliebtheit. Und auch Vitamine gibt es zuhauf in Pulver- oder Kapselform. Jede/r Dritte greift hierzulande laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) einmal pro Woche zu Vitaminen über NEM. Der Nutzen ist jedoch fraglich und es droht sogar Gefahr.
„Nahrungsergänzungsmittel sind für die meisten Menschen verzichtbar“, heißt es vom BfR. Der Grund: In der Regel wird der Bedarf bereits auf natürlichem Weg, beispielsweise durch die Ernährung gedeckt. Dennoch greifen viele Menschen zu Supplementen. Besonders beliebt ist die Einnahme von Vitaminen über NEM. Immerhin gehören sie für zahlreiche Funktionen des Körpers zu den unverzichtbaren Bausteinen, können jedoch nicht oder nur in begrenztem Maß selbst gebildet werden.
Kein Wunder, dass laut einer aktuellen BfR-Umfrage jede/r zweite Teilnehmer:in auf eine ausreichende Vitaminzufuhr achtet. Rund ein Drittel nutzt dafür mindestens wöchentlich Präparate zur Nahrungsergänzung. Jede/r Sechste greift darauf sogar täglich zurück. Und das, obwohl nur rund 25 Prozent der Befragten NEM als wichtige Quelle für die Vitaminzufuhr ansehen.
Besonders gefragt ist laut BfR die Einnahme von Vitamin D, B12 und Vitamin C sowie Multivitaminpräparaten. Rund die Hälfte der Befragten sehen darin einen gesundheitlichen Nutzen. Der Grund: Verbraucher:innen wollen mithilfe der Supplemente oft einen möglichen Mangel ausgleichen. Doch dieser kommt laut BfR bei ausgewogener Ernährung und einem gesunden Lebensstil nur selten vor. Und hier liegt das Problem. Denn zu viel des Guten kann gefährlich werden. „Wer hoch dosierte Vitamine einnimmt, ohne dass es nötig ist, riskiert eine Überversorgung und damit unerwünschte Auswirkungen auf die Gesundheit“, heißt es vom BfR erneut. Bereits im Sommer 2020 warnten die Expert:innen vor der Einnahme von hochdosiertem Vitamin D. Doch nur vier von zehn Befragten sind sich der drohenden Gefahr einer Überdosierung durch die tägliche Einnahme von Vitaminen über NEM bewusst.
Der Haken: Verbindliche Höchstmengen für den Zusatz von Vitaminen in NEM gibt es nicht. Das BfR liefert jedoch entsprechende Empfehlungen.
Vitamin C ist an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt und besitzt antioxidative Eigenschaften.
Vitamin D ist an unterschiedlichen Prozessen im menschlichen Körper beteiligt. Dazu zählen Stoffwechselvorgänge, die Bildung von Proteinen sowie die Steuerung von Genen.
Vitamin B12 ist unter anderem für die Blutbildung, die Zellteilung und die Nervenfunktion wichtig.
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