Im Internet, vor allem in den sozialen Medien, kursieren zahllose Beautytrends. Neben Abnehmhelfern und Anti-Aging-Methoden machen diese auch vor dem Intimbereich nicht Halt. Aber Hand auf´s Herz: Hast du schon einmal von Vaginal Steaming gehört? Wir verschaffen dir einen Überblick über den Lifestyle-Trend.
Vaginal Steaming – auch V-Steaming, Yoni-Steaming oder Sitzdampfbad genannt – findet bereits seit Jahrhunderten Anwendung, vor allem in der Frauenheilkunde. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie das Inhalieren bei Erkältungen. Doch anstatt den warmen Dampf einzuatmen, wird sich mit dem Intimbereich darüber gehockt.
Der gewünschte Effekt: Eine entspannende Wirkung in Gewebe und Muskeln des Intimbereichs, aber auch im gesamten Körper. Zudem wird dem Vaginal Steaming eine durchblutungsfördernde und gefäßerweiternde Wirkung zugesprochen. Hinzukommt, dass zyklusbedingte sowie menopausale Beschwerden dadurch gelindert werden sollen. Durch eine gesteigerte Feuchtigkeitsversorgung kann zudem Schmerzen beim Sex, die häufig durch Scheidentrockenheit entstehen, entgegengewirkt werden.
Wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit gibt es Expert:innen zufolge jedoch bisher noch nicht, da der Dampf meist nur den äußeren Teil der Vagina beziehungsweise des Intimbereichs erreicht.
Vaginal Steaming – So funktioniert´s:
- Ein Gefäß mit etwa 1,5 Liter heißem Wasser befüllen.
- Bei Bedarf einen Schuss Apfelessig oder etwas Salz hinzugeben und circa 10 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen.
Alternativ eignen sich auch Kräuter wie Lavendel, Brennessel, Minze oder Mutterkraut. - Topf/Schüssel an einem geeigneten Ort wie der Toilette platzieren.
- Mit dem Intimbereich über das Gefäß hocken oder setzen.
Achtung: Der Intimbereich sollte nicht zu dicht über dem heißen Dampf platziert werden, um Verbrennungen zu vermeiden. - Eine Decke um die Hüften wickeln, sodass möglichst keine Wärme entweichen kann.
- Etwa 10 Minuten über dem heißen Dampf verweilen.
Geeignet ist das Vaginal Steaming sowohl für Frauen als auch für Männer. Vor allem nach der Geburt soll es die Rückbildung fördern und für Schmerzlinderung sorgen. Während der Menstruation und Schwangerschaft sollte jedoch darauf verzichtet werden, gleiches gilt für Frauen, die aktuell versuchen schwanger zu werden. Zu beachten ist außerdem, dass die verwendeten Zusätze womöglich zu einer pH-Wert-Änderung führen könnten, wodurch bakterielle Vaginosen sowie Pilzinfektionen begünstigt werden können.
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