Schweiß, Pups, Mundgeruch: Mitunter steigt dir im Alltag der ein oder andere üble Körpergeruch in die Nase – ob von Kund:innen, dem/der Kolleg:in oder von dir selbst. Doch neben einem unangenehmen Gefühl kann sich dahinter noch mehr verbergen.
Der Körpergeruch ist ein ebenso individuelles Merkmal wie Fingerabdrücke. Jeder Mensch riecht also anders. Mehr noch: Der eigene Geruch kann Auskunft über das körperliche und seelische Wohlbefinden geben und Hinweise auf Krankheiten liefern.
Wie entsteht der Körpergeruch?
Hauptverantwortlich für den Körpergeruch sind die apokrinen Drüsen. Sie sondern ein Sekret ab, das über die Härchen am Körper an die Oberfläche transportiert wird. Dort gelangt es mit den Bakterien auf der Haut, die unter anderem durch das Immunsystem beeinflusst werden, sowie Luft in Kontakt und wird so als Geruch wahrgenommen – Stichwort: Schweiß.
Hitze und Stress können die Schweißproduktion in die Höhe treiben und für einen veränderten Körpergeruch sorgen. Das gilt jedoch auch für andere Faktoren.
- Hormone: Durch eine Hormonumstellung wie in der Pubertät, der Schwangerschaft oder den Wechseljahren kommt es häufig zu vermehrtem Schwitzen beziehungsweise Schweißausbrüchen und auch der Geruch wandelt sich durch den veränderten Hormonhaushalt.
- Medikamente: Wirkstoffe, die auf das vegetative Nervensystem wirken, oder Stoffe, die die Hormonproduktion sowie den Kreislauf beeinflussen, können ebenfalls Auslöser sein.
- Ernährung: Der Verzehr von bestimmten Lebensmitteln lässt bei der Verdauung Stoffe entstehen, die über den Körper abgegeben werden und für einen speziellen Geruch sorgen.
- Krankheitssymptome: Vermehrtes Schwitzen und ein unangenehmer Körpergeruch können auch durch Krankheiten wie Diabetes, Infektionskrankheiten oder Schilddrüsenhormonstörungen ausgelöst werden.
Je nach Gesundheitszustand kann sich der Körpergeruch also ändern. Grund dafür: Die chemischen Verbindungen, die vom Körper abgesondert werden, verändern sich, wenn Krankheitserreger mit im Spiel sind und das Immunsystem angreifen. Bestimmte Gerüche geben daher Hinweise auf mögliche Erkrankungen.
- Schwingt beim Körpergeruch beispielsweise ein Hauch von Urin/Ammoniak mit, kann dies auf Nieren- oder Harnwegs- oder Prostatatabeschwerden hindeuten.
- Der Geruch von Essig – vor allem morgens – könnte ein Anzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion sein.
- Wird Aceton wahrgenommen, liegen womöglich Stoffwechselprobleme, die vor allem bei Diabetiker:innen infolge einer Überzuckerung auftreten, zugrunde.
- Ein fischiger Geruch lässt wiederum auf die Stoffwechselerkrankung Trimethylaminurie schließen. Tritt dieser im Intimbereich auf, können bakterielle Infektionen wie eine Blasenentzündung der Grund sein.
- Dem verstärkten Geruch nach Zwiebeln bei Frauen kann eine Pilzinfektion zugrunde liegen.
- Starker Mundgeruch ist nicht nur ein Anzeichen für den Verzehr von Knoblauch und Co., sondern kann gesundheitliche Hintergründe wie Parodontitis, Sodbrennen oder Magenbeschwerden haben.
Und dann sind da noch bestimmte Botenstoffe wie Pheromone, die Auskunft darüber geben, ob jemand erregt ist. Auch der berühmte „Angstschweiß“ verströmt einen speziellen Geruch.
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