Die PTA-Ausbildung muss attraktiver werden. In diesem Punkt herrscht Einigkeit. Die Frage ist nur, wie soll das geschehen? Eine Möglichkeit ist die Umstellung auf eine dreijährige duale Ausbildung – Ausbildungsvergütung inklusive. Die Apothekerkammer Saarland hat einen entsprechenden DAT-Antrag gestellt.
Die PTA-Reform tritt 2023 in Kraft. Das Ziel: Die Attraktivität des PTA-Berufes zu erhöhen, denn es fehlt an Nachwuchs. Doch der Personalmangel hat nicht nur die fehlende Attraktivität als Ursache, denn auch die Qualität der Bewerber:innen ist ein Thema. Viele Schüler:innen sind quasi nicht ausbildungsfähig, schaffen die Schule nicht. Hinzu kommen Sprachprobleme. Aus dieser Ausgangslage kommen nur wenige, gut qualifizierte PTA in die Apotheke. So mancher Ausbildungsgang endet mit nur wenigen Absolvent:innen. Das „Aus“ der PTA-Schulen in ihrer jetzigen Form droht. Wer will schon zwei Jahre die Schulbank drücken, ohne dafür eine Vergütung zu erhalten?
Es muss also ein Plan B her und der kommt aus dem Saarland mit der Forderung, die PTA-Ausbildung auf eine dreijährige duale Ausbildung mit entsprechender Ausbildungsvergütung umzustellen. Und zwar auch, weil PTA als Arbeitskräfte in der öffentlichen Apotheke unersetzlich sind.
Und das sind die Gründe: Ein Punkt, warum die Ausbildung einen Attraktivitätsverlust hinnehmen muss, ist die fehlende Vergütung. Im Gegenteil – an einigen PTA-Schulen wird Schulgeld fällig. Fest steht: „Wenn aber der PTA-Beruf eine Zukunft haben will, muss bereits die Ausbildung deutliche Anreize setzen. Dies ist nur möglich, wenn während der Ausbildung den angehenden pharmazeutisch-technischen Assistentinnen und Assistenten eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird“, weiß die Apothekerkammer Saarland.
Denn Azubis in anderen Gesundheitsberufen erhalten bereits eine Ausbildungsvergütung – beispielsweise MTA. Seit dem 1. Januar 2019 erhalten MTA (Radiologie, Labor, Funktionsdiagnostik) in der Ausbildung im Rahmen der Regelungen des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) eine Ausbildungsvergütung, heißt es im Antrag. „Jugendliche mit einem Ausbildungswunsch ‚in Naturwissenschaften‘ sehen bei einem Vergleich der Ausbildung von PTA zu z.B. MTA deutlich die monetären Aspekte.“
Weil aber die Aufnahme des PTA-Berufes in das KHG unrealistisch sei, könne allein der Übergang zu einer dualen Ausbildung sicherstellen, dass zukünftig mehr und qualifiziertere Schulabgänger:innen wieder den PTA-Beruf erlernen.
Dass die duale Ausbildung in der Apotheke möglich und sinnvoll ist, zeigt die Ausbildung zur PKA, die seit Langem dual erfolgt.
Wie könnte die duale PTA-Ausbildung aussehen? Anstelle der bislang zweijährigen schulischen Ausbildung – gefolgt von einem halben praktischen Jahr – könnte die duale PTA-Ausbildung mit einer Dauer von drei Jahren in einem Wechsel aus zweiwöchigem Schulbesuch mit einer einwöchigen betrieblichen Berufsausbildung alternierend stattfinden.
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