Die Quittung auf die durchzechte Oktoberfestnacht folgt direkt am nächsten Morgen. Der Kopf dröhnt, der Magen rebelliert und der Kreislauf spielt verrückt. Der Kater schlägt in vollem Maße zu. Wir klären auf, wie man den Hangover schnell wieder los wird und was es mit dem Konterbier auf sich hat.
Was pasiert bei einem Kater?
Elektrolytverlust und Alkoholabbau
Einen Grund zum Feiern gibt es immer. Getrübt wird die Stimmung der letzten Nacht mit dem bösen Erwachen. Der ungebetene Besuch des Katers ist auf zwei Prozesse im menschlichen Organismus zurückzuführen.
- Zum einen ist Wasser- und Elektrolytmangel die Folge von steigendem Alkoholkonsum. Wer kennt es nicht: Ein Bier rein, zwei raus. Weil man ständig Wasserlassen muss, werden auch vermehrt wichtige Mineralstoffe ausgeschieden, was schließlich zu einem Elektrolytmangel führen kann. Folge der Dehydratation sind Kopfschmerzen und Schwindel und Durstgefühl. Aber warum müssen wir von Bier & Co. vermehrt zur Toilette? Der Grund: Alkohol entzieht dem Körper Wasser.
- Zum anderen ist der Alkoholabbau in der Leber für den menschlichen Organismus anstrengende Arbeit. Der Stoffwechsel hat schwer zu kämpfen, was das vermehrte Schwitzen erklärt. Der Abbau von Alkohol dauert – Frauen können in der Regel etwa 0,1 Promille pro Stunde abbauen. Bei Männern sind es 0,2 Promille. Wie viel Alkohol 0,1 Promille entspricht, ist bei jedem Menschen anders und von der Konstitution abhängig. Als Faustregel kann man sagen, dass eine Frau mit einem Gewicht von 55 kg nach einem Glas Wein etwa 0,3 Promille im Blut hat. Zum Vergleich: Bei einem Mann von rund 80 kg sind es etwa 0,18 Promille.
Einen Kater kann man nicht heilen
Aber: Wir können den Körper beim Alkoholabbau unterstützen. Generell heißt es, weniger ist mehr. Denn Alkohol ist für den Körper Gift.
Tipp 1: Viel, viel, viel, … viel Wasser trinken
Der dehydrierte Körper muss mit Wasser wieder aufgefüllt werden. Am besten geeignet ist stilles Wasser, denn Kohlensäure kann den angeschlagenen Magen und die angegriffenen Schleimhäute zusätzlich und unnötig reizen.
Am besten solltet ihr schon während des Alkoholkonsums ausreichend Wasser trinken. So kann die Aufnahme von Alkohol ins Blut verlangsamt werden. Das Motto sollte lauten: Ein Bier, ein Wasser. Vor dem Schlafengehen solltet ihr noch eine Flasche Wasser oder eine Elektrolytlösung trinken. Wer vor dem Zubettgehen eine Kopfschmerztablette einnimmt, kann dem Dröhnen am Morgen entgegenwirken.
Tipp 2: Frische Luft
Ein Spaziergang scheint nach einer durchzechten Nacht kaum vorstellbar, will man sich doch am liebsten unter der Bettdecke vergraben und nie wieder aufstehen. Wer sich dennoch aufrafft und sich den Jogger wirft, wird es nicht bereuen. Ein Spaziergang bringt den Kreislauf in Schwung, vertreibt den Schwindel und sorgt für die nötige Portion Sauerstoff.
Tipp 3: Das richtige trinken
Alkohol ist nicht gleich Alkohol. Süße Getränke wie Cocktails, Sekt und lieblicher Wein sind zuckerhaltig und der Alkohol geht schneller ins Blut. Unterschiede gibt es auch beim Bier. Der Kopf dröhnt nach Hefe meist mehr als nach einem Pils.
Tipp 4: Grundlage schaffen
Bevor die Party losgeht, sind Schlemmen und Sündigen erlaubt. Fett- und eiweißreiche Speisen können die Alkoholaufnahme im Blut hinauszögern. Knabbergebäck wie Salzstangen & Co. können dem Mineralstoffmangel entgegenwirken.
Tipp 5: Schonend gegen Kopfschmerzen
Pfefferminzöl und Kühlpack gehen Kopfschmerzen an den Kragen, ohne dabei den ohnehin gereizten Magen zusätzlich zu beanspruchen. Hier liegt auch die Krux mit den Schmerzmitteln, denn Acetylsalicysäure und Ibuprofen können unter Umständen die Magenschleimhaut reizen. Paracetamol ist zwar „magenfreundlich“, wird aber wiederum über die Leber abgebaut. Und die hat ja mit dem Alkoholabbau schon genug zu tun.
Tipp 6: Kater-Frühstück statt Konterbier
Das Konterbier sollte besser im Kühlschrank bleiben, denn hilfreich gegen den Kater ist es wahrlich nicht. Es verschiebt ihn nur zeitlich nach hinten. Besser ist es für ein fett- und eiweißhaltiges Frühstück zu sorgen. Auch der sagenumwobene Rollmops sollte auf der Speisekarte stehen, denn Fisch enthält viele Mineralstoffe und genau die braucht der Körper. Auf dem Frühstückstisch sollte auch Obst nicht fehlen. Denn das enthaltene Vitamin C kann die Leber bei der Entgiftung unterstützen. Wer sich jedoch die letzte Nacht am Morgen nochmal durch den Kopf gehen lassen hat, sollte den Magen schonen und das Frühstück weniger üppig ausfallen lassen.
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