Für volleres Haar die Pille ins Shampoo mischen oder Berberin als Abnehmwunder nutzen: Die Liste an Beautytrends in den Sozialen Medien ist lang. Dazu gehört auch der Hype um Tooth Polish – sprich Nagellack für die Zähne. Zahnärzt:innen warnen jedoch bereits vor den Folgen.
Mehr als 22 Millionen Aufrufe hat der Hashtag #chromtoothpolish bei TikTok bereits. Darunter finden sich unzählige Videos, in denen Nutzer:innen den Trend vorführen. Dabei wird wie beim Nagellack für Finger- und Zehennägel auf die gereinigten und trockenen Zähne ein Lack aufgetragen, der einige Sekunden trocknen muss. Die Zähne erscheinen anschließend für bis zu 24 Stunden in der entsprechenden Farbe des Lackes.
Laut Hersteller soll das Produkt dabei anders als beim Bleaching keine bleibenden Schäden an Zähnen/Zahnschmelz verursachen, sondern durch Abkratzen mit dem Fingernagel oder beim normalen Zähneputzen wieder rückstandslos entfernt werden können. Denn der Lack basiert auf einem Getreide-Alkohol-Gemisch, das mit Farbpigmenten versetzt wird, die ähnlich wie Lebensmittelfarbe fungieren sollen. Außerdem ist der Tooth Polish geschmacksneutral. Ursprünglich sei das Produkt von Zahnärzt:innen als Zahnaufheller entwickelt und dann zum Kosmetikprodukt umgewandelt worden. Alle Inhaltsstoffe würden daher den geltenden Vorgaben für Lebens- und Arzneimittel sowie Kosmetika entsprechen.
Tooth Polish: Risiken beachten
Doch Zahnärzt:innen warnen bereits vor dem Trend. Der Grund: Tooth Polish könnte von vielen Patient:innen genutzt werden, um zahnmedizinische Probleme zu kaschieren, anstatt sie behandeln zu lassen. Das kann wiederum zu schwerwiegenden Gesundheitsrisiken führen.
Hinzukommt, dass Langzeitstudien zur Verträglichkeit des Lackes bisher fehlen würden, auch wenn der Lack laut Hersteller für viele Zähne als sicher eingestuft wird. Vor allem, wenn bereits Zahnprobleme vorliegen, sollte auf den Trend verzichtet werden, um eine mögliche Verschlimmerung zu verhindern. Gleiches gilt bei empfindlichem oder entzündetem Zahnfleisch. Eine Daueranwendung wird zudem nicht empfohlen.
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