TGL: Tarifabschluss ist „ausbalancierte Lösung“ zum Arbeitsplatzerhalt
Nach langwierigen Verhandlungen zwischen der Adexa und der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter Nordrhein (TGL) greift seit Jahresbeginn ein neuer Gehaltstarifvertrag. Der Tarifabschluss stellt eine „ausbalancierte Lösung“ dar und soll dem Arbeitsplatzerhalt dienen, betont die TGL und wird für ihre Arbeit vom Abda-Präsidenten gelobt.
Nachdem im Tarifgebiet des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken (ADA) bereits seit Sommer 2024 ein neuer Rahmen- sowie Gehaltstarifvertrag für Apothekenangestellte gilt, War es zu Beginn des Jahres auch in Nordrhein so weit – Die Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) und die Adexa konnten sich auf einen Tarifabschluss einigen, der den Mitarbeitenden in den Apotheken mehr Geld beschert. Genau gibt es 140 Euro/Monat mehr als Sockelbeitrag und die Hälfte der tariflichen Sonderzahlung wird auf die zwölf Monate des Kalenderjahres umgelegt, während die andere Hälfte weiterhin spätestens mit dem Novembergehalt fällig wird.
Für die Arbeitgeberseite ist der Tarifabschluss eine „ausbalancierte Lösung“, schildert die TGL die Reaktion ihrer Mitglieder im Rahmen der kürzlich abgehaltenen Jahreshauptversammlung. Denn die erzielte Einigung werde sowohl die Interessen der Teams als auch der Arbeitgebenden gerecht. So war und bleibt die Stabilisierung des Arbeitsplatzes der wohnortnahen Apotheke weiterhin das klare Ziel, um die Patientenversorgung mit Arzneimitteln und pharmazeutischen Dienstleistungen nachhaltig und dauerhaft sicherzustellen. Dass dies jedoch zunehmend schwieriger werde, würden die jährlichen Rekordschließungen von Apotheken vor Ort deutlich machen. Umso wichtiger sei es, die bestehenden Arbeitsplätze mit angemessenen Arbeitsbedingungen bei gleichzeitigem Erhalt auskömmlicher Betriebsergebnisse zu sichern.
Nach Tarifabschluss: TGL offen für „Weiterentwicklung des Tarifsystems“
Um eine faire und leistungsrechte Entlohnung der Apothekenangestellten sicherzustellen, sei jedoch eine Erhöhung des Apothekenhonorars entscheidend, für die sich die TGL weiter stark mache. Denn spürbare finanzielle Soforthilfen für die Apotheken seien entscheidend. Mit Blick auf den aktuellen Stand der Koalitionsverhandlungen sei zu erkennen, „dass der Mehrwert der wohnortnahen Apotheke von der Politik endlich anerkannt und unterstützt wird.“ Denn: Aus dem Ergebnispapier der zuständigen Arbeitsgruppe Gesundheit geht unter anderem der Plan zur Erhöhung des Fixums auf 9,50 Euro hervor.
Um die Attraktivität des Arbeitsplatzes Apotheke zu steigern und im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte bestehen zu können, will die TGL neben dem Tarifabschluss zudem für eine Weiterentwicklung des bestehenden Tarifsystems offen bleiben. Denn dies sei im modernen Arbeitsumfeld ein entscheidender Vorteil für Arbeitgebende.
Lob vom Abda-Präsidenten
Die Apothekenteams sind unverzichtbar, „um die Patientenversorgung auf einem angemessenen und notwendigen Qualitätsstandard zu halten“, so die TGL weiter. Daher setze man sich auch gegenüber der Politik ständig für sie ein, und zwar auch in Zukunft. „Die TGL Nordrhein wird diesen Kurs mit Nachdruck fortsetzen – professionell, konstruktiv und mit einem klaren Mandat aus der Mitgliedschaft.“
Der vorbehaltlos große Zuspruch der Mitglieder macht sich laut der TGL auch in der einstimmigen mehrheitlichen Wiederwahl des alten Vorstandes und Beirats bemerkbar. „Ein sehr starkes Zeichen für ein uneingeschränktes Vertrauen und für Zufriedenheit, sowie für die Geschlossenheit der Arbeitgeber“, so die TGL. Auch Abda-Präsident Thomas Preis sprach seine Anerkennung für die Arbeit aus: „Wenn es die TGL nicht gäbe, dann müsste man sie erfinden.“ In Kürze will die TGL zudem als eingetragener Verein agieren, um zukunftsfähig zu bleiben.
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