Stress, ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung: Hypertonie kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehört offenbar auch die Handynutzung – genauer das Telefonieren. Denn das kann das Risiko für Bluthochdruck offenbar steigern, wie eine neue Studie zeigt.
Das Handy gehört inzwischen zu den unverzichtbaren Begleitern im Alltag und ist für viele kaum wegzudenken. Kein Wunder, dass weltweit knapp vier Milliarden Menschen ein Mobiltelefon nutzen. Doch das kann gesundheitliche Folgen haben. Der Grund: Handys geben stetig geringe Dosen an hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung ab. So weit, so bekannt. Und dabei zeigen sich Auswirkungen auf den Blutdruck, besonders beim Telefonieren.
Häufiges Telefonieren steigert Bluthochdruck-Risiko
Forschende der Southern Medical University in Guangzhou in China haben den Zusammenhang zwischen Handynutzung – konkret dem Telefonieren – und neu auftretendem Bluthochdruck untersucht. Dafür wurden die Datensätze von mehr als 200.000 Personen ohne Hypertonie aus der UK Biodatenbank analysiert. Angaben zur Handynutzung wurden in Form eines Fragebogens erhoben und Teilnehmende, die mindestens einmal pro Woche ein Mobiltelefon benutzten, um Anrufe zu tätigen oder entgegenzunehmen, als Handynutzer definiert. Nach einer Beobachtungszeit von zwölf Jahren wurde überprüft, wie oft sich ein erhöhter Blutdruck ausgebildet hat.
Das Ergebnis: Generell entwickelte sich bei knapp 14.000 Teilnehmer:innen eine Hypertonie. Dabei erhöhte sich das Risiko für Bluthochdruck bei häufigem/längerem Telefonieren mit dem Handy. Demnach stieg die Zahl der Bluthochdruckerkrankungen um 12 Prozent, wenn mindestens 30 Minuten pro Woche telefoniert wurde, um 16 Prozent bei einer Anrufdauer zwischen einer und drei Stunden wöchentlich und sogar um 25 Prozent bei sechs bis acht Stunden. Bestand zudem eine genetische Wahrscheinlichkeit für eine Hypertonie, erhöhte sich die Gefahr noch weiter. Die anderweitige Nutzung oder das Telefonieren über die Freisprecheinrichtung, beispielsweise im Auto, hatten dagegen keinen Einfluss auf das Hypertonie-Risiko.
„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Telefonieren mit dem Handy keinen Einfluss auf das Risiko der Entwicklung von Bluthochdruck hat, solange die wöchentliche Gesprächszeit unter einer halben Stunde bleibt“, heißt es von den Autor:innen. Daher sei es ratsam, die Anrufzeit auf ein Minimum zu beschränken. Nun bräuchte es weitere Studien, um die Ergebnisse zu untermauern.
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