STIKO: Impfempfehlung für Schwangere erweitert
Eine generelle Impfempfehlung für Schwangere gibt es derzeit nicht. Allerdings hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Empfehlung erweitert, nämlich auf Schwangere mit einem erhöhten Expositionsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände.
Für eine Corona-Impfung in der Schwangerschaft gibt es aktuell nur limitierte Daten. Die STIKO empfiehlt die generelle Impfung in der Schwangerschaft derzeit nicht. Die Expert:innen empfehlen eine Impfung gegen SARS-CoV-2 für schwangere Frauen mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere Corona-Infektion.
Neu ist die Empfehlung der STIKO für Schwangere mit einem erhöhten Expositionsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände – eine Nutzen-Risiko-Abwägung und ausführliche Aufklärung vorausgesetzt. Wenn Schwangere geimpft werden, dann mit einem mRNA-Impfstoff ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel.
„Wo die Evidenz fehlt, wo es keine Kontrollgruppen gibt oder vergleichsweise geringe Datenmengen, kann die STIKO nichts empfehlen“, so Marianne Röbl-Mathieu, Vertreterin der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) in der STIKO.
Laut Deutscher Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) führt eine Impfung mit einer mRNA-Vakzine in der Schwangerschaft nicht vermehrt zu schwangerschaftsspezifischen Komplikationen. „Die systematische Nachbeobachtung mRNA-basiert geimpfter Schwangerer im US-amerikanischen V-safe Pregnancy Register […] zeigt keinen Hinweis für vermehrte Komplikationen (Abort, Totgeburt, Frühgeburt, fetale Wachstumseinschränkung, Fehlbildungen, neonatales Versterben).“
Allerdings könne eine SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft mit schweren Krankheitsverläufen einhergehen und eine Gefahr für Mutter und Kind sein. Im Vergleich zu Nicht-Schwangeren sei das Risiko für eine intensivmedizinische Betreuung sechsmal so hoch und eine Beatmung mehr als 23-Mal häufiger notwendig. Vorerkrankungen, Alter der werdenden Mutter (> 35 Jahre) und Adipositas gelten außerdem als Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf. Laut DGPM besteht ein bis zu 80 Prozent höheres Risiko einer Frühgeburt nach einer SARS-CoV-2-Infektion. Bei schwerem Krankheitsverlauf sei die Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt mehr als viermal so häufig.
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