Mehr als jede/r Vierte arbeitet hierzulande in Teilzeit – Platz vier im europäischen Vergleich. Auch in der Apotheke ist Teilzeitarbeit ein beliebtes Modell. Das Problem: Statt weniger Arbeit haben Teilzeitkräfte oft mehr Stress. Denn: An der Belastung ändert sich oftmals nichts – im Gegenteil.
Mehr als die Hälfte der PTA arbeitet hierzulande in Teilzeit in der Apotheke. Die Gründe dafür sind vielfältig – allem voran mehr Zeit für die Familie. Denn neben einer reduzierten Wochenstundenzahl lassen sich dadurch auch die Arbeitszeiten flexibler gestalten. Stichwort Wunscharbeitszeit. So zumindest die Vorstellung. Das Problem: Der/die Chef:in kann mitunter trotz Teilzeit auf eine Sechs-Tage-Woche bestehen.
Doch damit nicht genug. Viele Teilzeitkräfte haben offenbar trotz weniger Arbeit mehr Stress. Mehr als jede/r dritte Angestellte in Teilzeit fühlt sich demnach durch die eigene Arbeitssituation (sehr) belastet. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstitut Bilendi unter 3.000 Beschäftigten, über die der Spiegel berichtet.
Mehr Stress für Teilzeitkräfte: Das sind die Gründe
Zu den Hauptgründen gehört die hohe psychische Belastung, die mehr als der Hälfte zusetzt. Hinzu kommen laut vier von zehn Befragten Termindruck und Zeitmangel. Und auch Mehrarbeit beziehungsweise Überstunden erhöhen den Stress für viele Teilzeitkräfte. Da wundert es nicht, dass jede/r fünfte Angestellte in Teilzeit insgesamt über einen schlechten oder sogar sehr schlechten Gesundheitszustand klagt.
Außerdem werden sie in puncto Weiterbildung oftmals benachteiligt. Denn nur 44 Prozent der Beschäftigten berichten über regelmäßige betriebliche Weiterbildungen, während es bei den Vollzeitkräften 56 Prozent sind. Hinzukommt, dass Teilzeitarbeitende ihre Arbeitszeit oftmals nicht so flexibel gestalten können, wie sie sich dies wünschen.
Übrigens: Im Team kann Teilzeitarbeit schnell zu Konflikten führen, unter anderem, wenn es um den Dienstplan geht. „Denn Teilzeitkräfte sind oftmals an bestimmte Arbeitszeiten gebunden und können nicht flexibel eingesetzt werden“, sagen sechs von zehn Befragten. Mehr noch. Im Umkehrschluss müssen Mitarbeitende in Vollzeit oftmals in den sauren Apfel beißen und vermehrt die unbeliebten Schichten am Wochenende und/oder abends übernehmen, wie Zahlen des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln gezeigt haben.
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