„Der Lockdown hat die Deutschen ‚gesünder‘ gemacht“, wie der dritte STADA Health Report 2021 zeigt. Das Gesundheitsverhalten der Deutschen hat sich geändert. Mehr Sport, gesündere Ernährung und eine Änderung des Lebensstils sind nicht nur gute Vorsätze, sondern wurden in die Tat umgesetzt.
Was hat die Pandemie mit uns gemacht und wie geht es weiter? Eine Frage, die sich wohl jede/r von uns stellt, denn ein Ende der Ausnahmesituation ist derzeit noch nicht in Sicht. Fest steht: Während des Lockdowns hat der Großteil der Deutschen mehr Zeit in einen gesunden Lebensstil investiert. Nur etwa ein Drittel (32 Prozent) ist der alten Linie treu geblieben und hat nicht mehr als üblich investiert. Kein Wunder, dass Nahrungsergänzungsergänzungsmittel einen Boom erlebt haben.
Was bedeutet das in Zahlen? Wie der STADA Health Report zeigt, haben 21 Prozent der Bürger:innen mehr Gesundheitsprodukte online bestellt, 18 Prozent haben Fitness-Apps heruntergeladen und 13 Prozent haben sich in der Apotheke beraten lassen – in Europa trifft letzteres sogar auf 21 Prozent zu.
Insgesamt lässt sich sagen: Die Gesundheit steht hoch im Kurs: 86 Prozent der Deutschen finden einen gesunden Lebensstil wichtig. Im Mittelpunkt stehen dabei eine ausgewogene Ernährung sowie Sport- und Ernährungstrends. Im Pandemiejahr 2020 haben sich hierzulande vier von zehn Bürger:innen (40 Prozent) gesünder ernährt. Knapp ein Drittel hat mehr frische und hochwertige Lebensmittel gekauft. Frauen häufiger als Männer (42 zu 37 Prozent), Jüngere häufiger als Ältere (45 Prozent der 18- bis 34-Jährigen zu 34 Prozent der 50- bis 99-Jährigen).
Nicht nur der Ernährung, sondern auch der Bewegung wurde mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Die Deutschen sind zu wahren Sportskanonen geworden. Eine/r von drei Deutschen hat im vergangenen Jahr einen Sport- oder Ernährungstrend ausprobiert. Bei den 18- bis 34-Jährigen waren es sogar mehr als die Hälfte, bei den über 50-Jährigen dagegen nur 16 Prozent.
Nahrungsergänzungsmittel sind im Trend: 68 Prozent der Europäer:innen setzen auf Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen und Mineralstoffen – 22 Prozent geben an, besonders im vergangenen Jahr verstärkt auf Supplemente gesetzt zu haben. Wie sieht es hierzulande aus? NEM sind bei einem Viertel der Frauen und einem Fünftel der Männer hoch im Kurs.
Das bestätigt auch die aposcope-Studie „Nahrungsergänzungsmittel in der Apotheke 2021 – Was ist gefragt, was wird empfohlen?“ Demnach ist die Nachfrage nach NEM im Segment Immunsystem am größten (80 Prozent), gefolgt von NEM für Schwangerschaft und Stillzeit (49 Prozent) und Stress (44 Prozent). Die Umfrage zeigt nicht nur, welche „Indikationen“ gefragt sind, sondern auch, wie viel die Kund:innen monatlich für Nahrungsergänzungsmittel ausgeben. Knapp die Hälfte (49 Prozent) gibt pro Monat zwischen 10 und 25 Euro für NEM in der Apotheke aus. Jede/r Vierte greift mit 25 bis 50 Euro monatlich tiefer in die Tasche. Weniger als 10 Euro wenden etwa 6 Prozent der Apothekenkund:innen monatlich für NEM auf und 8 Prozent zahlen mehr als 50 Euro.
Gefragt sind Kombipräparate (70 Prozent). Der Fokus liegt auf Vitaminen (87 Prozent), gefolgt von Mineralstoffen (69 Prozent), Probiotika (62 Prozent) und Mikronährstoffen (34 Prozent).
In puncto psychischer Gesundheit hat die Pandemie tiefe Spuren hinterlassen – die Angst, zu erkranken oder einen geliebten Menschen zu verlieren, der Lockdown und Existenzängste haben die mentale Gesundheit beeinflusst. Laut STADA Health Report berichtet fast ein Drittel der Europäer:innen über vermehrte Angstzustände aufgrund der Pandemie, ein Viertel leidet unter innerer Unruhe und Stress, 15 Prozent unter Schlafproblemen und der selbsteingeschätzte Anteil der Europäer:innen mit Burnout-Risiko liegt bei 54 Prozent.
Hinweise zur Methodik: Der dritte internationale STADA Health Report 2021 ist eine repräsentative Studie mit mehr als 30.000 Befragten aus 15 Ländern.
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