Die vierte Rolle der Pandemie trifft Deutschland so hart wie nie zuvor. Unterdessen scheint die Sorge der Bürger:innen offenbar zu schwinden. Wie eine Umfrage der DAK zeigt, hat inzwischen nur noch jede/r Fünfte Angst vor Corona.
Inzidenzen im vierstelligen Bereich, volle Intensivstationen und täglich neue Todesfälle: Die Corona-Krise scheint hierzulande einmal mehr außer Kontrolle geraten zu sein. Deshalb rufen neben der Bundesregierung auch Mediziner:innen und weitere Expert:innen zur Impfung auf. Andernfalls könnte die Bezeichnung 3G für viele Menschen schon bald eine ganz andere Bedeutung gewinnen – nämlich „geimpft, genesen oder gestorben“, fürchtet der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn.
Doch trotz aller Mahnungen und Schreckensmeldungen lassen sich bisher Impfunwillige kaum überzeugen, zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums. Hinzu kommt, dass das Virus vielen Menschen offenbar keine Sorgenfalten (mehr) auf die Stirn treibt. Im Rahmen der jährlichen „Angst vor Krankheiten-Studie“ der DAK-Gesundheit wird deutlich, dass sich nur zwei von zehn Befragten vor einer Covid-19-Erkrankung fürchten. Somit hat nur noch jede/r Fünfte Angst vor Corona, fast halb so wenige wie im letzten Jahr (37 Prozent).
Bemerkenswert dabei: Am größten ist die Sorge derzeit bei jungen Menschen unter 30 Jahren. Unter ihnen fürchtet sich knapp jede/r Dritte vor einer SARS-CoV-2-Infektion, während bei den Älteren die Angst zunehmend schwindet. „Die Corona-Pandemie ist scheinbar für viele Menschen so alltäglich geworden, dass die Sorge vor einer Infektion sinkt. Das ist bemerkenswert und alarmierend. Wir dürfen das Coronavirus nicht unterschätzen“, sagt Andreas Storm, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Er mahnt dazu, nicht sorglos zu werden, sondern weiterhin Schutzmaßnahmen einzuhalten, „um die Pandemie in den Griff zu bekommen.“ Zwar sind immerhin bereits 87 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen geimpft oder wollen sich impfen lassen, dies dürfe allerdings nicht zu Nachlässigkeiten führen.
Immerhin: Auch wenn die Angst vor Corona offenbar zurückgeht, hält sich die große Mehrheit der Befragten nach eigenen Angaben an AHA+L-Regeln und Co. Nicht einmal 10 Prozent der Befragten geben an, dies nicht zu tun. Dieser Wert hat sich seit dem letzten Jahr somit nicht verändert.
Die Pandemie hat die Menschen gesünder gemacht, lautete die Schlussfolgerung des STADA Health Reports 2021. Das bestätigen auch die DAK-Ergebnisse. Mehr als jede/r Dritte beurteilt den eigenen Gesundheitszustand als sehr gut – 8 Prozent mehr als im Vorjahr.
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