Shingrix (Gürtelrose-Totimpfstoff, GSK) kann bis zu zehn Jahre nach der Erstimpfung vor Gürtelrose schützen. Das zeigen Zwischenergebnisse der Verlängerungsstudie ZOSTER-049.
Seit dem 1. Mai 2019 ist Shingrix als Standardimpfung gegen Gürtelrose für Personen 60+ und als Indikationsimpfung im Alter 50+ für Patient:innen mit gesundheitlicher Gefährdung für eine Herpes Zoster-Erkrankung zulasten der Kassen verordnungsfähig. Nötig sind zwei Impfungen im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Verordnet wird im Rahmen des Sprechstundenbedarfs (SSB).
Shingrix bietet Schutz vor Gürtelrose für bis zu zehn Jahre
Vor Kurzem hat GSK über die positiven Zwischenergebnisse der Verlängerungsstudie ZOSTER-049 informiert. Demnach kann Shingrix insgesamt mindestens ein Jahrzehnt lang nach der Erstimpfung Schutz gegen Gürtelrose bieten.
ZOSTER-049 ist eine offene Langzeit-Follow-up-Studie aus zwei zulassungsrelevanten randomisierten klinischen Phase-III-Studien. Bewertet werden Wirksamkeit, Sicherheit und Immunogenität. Die Daten zeigen, dass Shingrix ab dem ersten Monat nach der zweiten Impfdosis bis zu zehn Jahre nach der Impfung eine Wirksamkeit von 89 Prozent aufweist. Neue Sicherheitsbedenken wurden nicht festgestellt.
Insgesamt wurden 7.413 Teilnehmer:innen in die Studie aufgenommen – knapp 61 Prozent Frauen und 39 Prozent Männer. ZOSTER-049 wird in 18 Ländern/Regionen durchgeführt, darunter Australien, Brasilien, Kanada, Tschechische Republik, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Italien, Japan, Republik Korea, Mexiko, Spanien, Schweden, Taiwan und die Vereinigten Staaten.
Die Keyfacts zur Studie
- der klinische Nutzen wurde über die Nachbeobachtungszeit von bis zu zehn Jahren nach der Impfung bei Erwachsenen ab 50 Jahren aufrechterhalten
- in Bezug auf den primären Endpunkt zeigten die vorläufigen Daten eine Gesamtwirksamkeit von mehr als 80 Prozent über den Nachbeobachtungszeitraum von etwa sechs bis zehn Jahren nach der Impfung
Eine Gürtelrose verursacht starke Schmerzen und einen Ausschlag aus Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Windpocken gelten als Erstinfektion. Kommt es aus unterschiedlichen Gründen wie Stress, UV-Strahlung, einem schwachen Immunsystem oder höherem Alter zu einer Reaktivierung, tritt erneut ein Ausschlag aus Bläschen auf der Haut auf – die lokal begrenzte Gürtelrose.
Zwei bis drei Tage vor dem Ausbruch fühlen sich die Betroffenen meist schwach und abgeschlagen. Auf der Haut verspüren sie ein Kribbeln oder Jucken oder einen brennenden Schmerz, dessen Ursache nicht sichtbar ist. Erst nach einigen Tagen zeigt sich die Gürtelrose in Form von kleinen, mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen. Sie können einzeln oder in Form einer Rosette auftreten und sind von einem roten Hof umgeben. Die Bläschenbildung kann drei bis fünf Tage andauern. Schon die leichteste Berührung kann starke Schmerzen verursachen.
Etwa fünf Tage nach ihrem Erscheinen beginnen die Bläschen zu verkrusten und trocknen aus. Das Virus zieht sich zurück und es können Narben oder eine Pigmentierung zurückbleiben. Zuvor besteht eine hohe Ansteckungsgefahr über die Flüssigkeit.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Erhöht Milch das Risiko für Herzkrankheiten?
Milch- und Milchprodukte haben bei vielen Menschen einen festen Platz auf dem Ernährungsplan. Doch zu viel davon kann gefährlich werden, …
Baclofen: Beeinträchtigung der Gehirnfunktion
Für einige Baclofen-haltige Arzneimittel gibt es neue Warnhinweise. Die Fach- und Gebrauchsinformationen müssen entsprechend angepasst werden. Genau droht unter der …
Nicht wirksam: Keine Erkältungskombis mit Phenylephrin?
Leiden Kund:innen unter Erkältungsbeschwerden wie verstopfter Nase und Co., kommen unter anderem Erkältungskombis zum Einsatz. Dabei wird häufig auf Phenylephrin …