Die Liefersituation beim Gürtelrose-Impfstoff Shingrix (GlaxoSmithKline) entspannt sich. GSK hat die Produktionsabläufe und -kapazitäten erhöht, sodass in 2021 erhöhte Liefermengen zur Verfügung stehen sollen. Die 10er-Packung Shingrix wird nicht mehr als „eingeschränkt verfügbar“ gemeldet.
Die 10er-Packung Shingrix ist zurück. Seit der Totimpfstoff 2019 für ausgewählte Patientengruppen zur Kassen-Pflichtleistung wurde, übertraf die Nachfrage das Angebot – Apotheken, Patient*innen und Ärzt*innen waren von Engpässen betroffen. GSK hatte schnell reagiert und bereits seit der Zulassung im Frühjahr 2018 kontinuierlich die Produktion optimiert und weiter ausgebaut, um die sehr hohe Nachfrage bedienen zu können. Mit Erfolg; die Liefersituation für den adjuventierten Totimpfstoff gegen Herpes Zoster entspannt sich deutlich ab dem Jahr 2021, so GSK. „Auch wenn bei der Produktion von Impfstoffen zeitweilige und lokale Nichtverfügbarkeiten nie komplett ausgeschlossen werden können, werden mit der zur Verfügung gestellten Liefermenge deutlich mehr Personen in Deutschland vor Herpes Zoster geschützt werden können als im Vorjahr“, schreibt GSK.
„Als Ergebnis dieser Anstrengungen wird die 10er-Packung des Gürtelrose-Impfstoffs auf der Liste zur Liefersituation von Humanimpfstoffen des Paul-Ehrlich-Instituts nun nicht mehr als ‚eingeschränkt verfügbar‘ aufgeführt, da eine kontinuierliche Marktversorgung erreicht wird“, teilt das Unternehmen mit. GSK werde nach eigenen Angaben regelmäßig Kontingente von 10er- und 1er-Packungen bereitstellen, die über die bekannten Vertriebskanäle verteilt werden sollen.
Shingrix ist zur Vorbeugung von Herpes Zoster und postherpetischer Neuralgie bei Erwachsenen ab dem 50. Geburtstag zugelassen. Zur Grundimmunisierung sind zwei Impfdosen im Abstand von zwei bis sechs Monaten zu je 0,5 ml nötig. Der Totimpfstoff ist bei Patient*innen ab einem Alter von 60 Jahren sowie für Personen mit einem erhöhten Gefährdungsrisiko ab einem Alter von 50 Jahren Pflichtleistung der Kassen. Zur Risikogruppe, die bereits ab einem Alter von 50 Jahren zulasten der Kasse immunisiert werden kann, gehören Personen mit einer Grunderkrankung, die eine erhöhte gesundheitliche Gefährdung darstellt.
Shingrix: Impfempfehlung während Corona
Weil für einen vollständigen und langhaltenden Impfschutz zwei Dosen Shingrix nötig sind, rät die Ständige Impfkommission (STIKO) im Falle einer eingeschränkten Lieferfähigkeit (einzelner Packungsgrößen), die begonnenen Impfserien erst abzuschließen, bevor neue Patient*innen geimpft werden.
Merke: Die STIKO weist im Zusammenhang mit der Corona-Impfung darauf hin, einen Mindestabstand von 14 Tagen vor Beginn und nach Ende der Corona-Impfserie zu anderen planbaren Impfungen einzuhalten.
„Da zunächst die hochbetagten Personen ab 80 den Coronaimpfstoff erhalten und ein Abstand von 14 Tagen vor Beginn und nach Ende der Corona-Impfserie einzuhalten ist, ist es sinnvoll, derzeit insbesondere an die Gürtelroseimpfung für die unter 80-jährigen zu denken, die eine Coronaimpfung erst zu einem späteren Zeitpunkt erhalten können“, sagt Dr. Jens Vollmar, Leiter Medizinischer Fachbereich Impfstoffe Reise- und Tropenmedizin bei GSK.
Das bedeutet: Diese 60- bis 80-Jährigen können im Laufe des Frühjahrs gegen Corona geimpft werden, ohne auf einen möglichen Schutz vor Gürtelrose verzichten zu müssen. Umgekehrt können zwei Wochen nach Abschluss der Corona-Impfserie wieder verstärkt die Älteren ab 80 für die Zoster-Impfung berücksichtigt werden.
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