Boehringer Ingelheim Vetmedica informiert über die korrekte Anwendung des Tierarzneimittels Senvelgo (Velagliflozin). Der Grund: Es besteht das Risiko einer diabetischen Ketoazidose (DKA) bei diabetischen Katzen.
Senvelgo ist zur Reduktion der Hyperglykämie bei nicht insulinabhängigen diabetischen Katzen zugelassen. Der natriumabhängige Glucose-Cotransporter-2 (SGLT-2)-Inhibitor Velagliflozin ist eine neue Therapieoption in der Tiermedizin und nicht für alle diabetischen Katzen geeignet. Denn anders als Insulin senkt Velagliflozin den Blutzucker durch Unterbindung der renalen Glukoseresorption. Daher sollte der Wirkstoff nur diabetischen Katzen verabreicht werden, wenn diese in der Lage sind, ausreichende Mengen an endogenem Insulin zu produzieren. Eine fehlerhafte Anwendung von Senvelgo kann lebensbedrohlich für Katzen sein.
Risikominimierung Ketoazidose bei diabetischen Katzen
Eine Behandlung sollte nicht begonnen oder wieder aufgenommen werden, wenn Ketonurie oder Ketonkörper im Blut in Konzentrationen vorliegen, die auf eine DKA hinweisen. Klinische Anzeichen können beispielsweise unbeabsichtigter Gewichtsverlust, Dehydratation, Lethargie oder Erbrechen sein. Werden diabetische Katzen auf Senvelgo eingestellt, wird zu Behandlungsbeginn eine tägliche Überwachung der Ketone für die ersten sieben Tage und im Anschluss alle ein bis drei Tage für die Folgewoche empfohlen. Wird eine DKA vermutet oder bestätigt, sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.
Eine DKA wurde bei Katzen berichtet, wenn ungeeignete Katzen von einer Insulintherapie auf Senvelgo umgestellt wurden. In den meisten Fälle wurde eine DKA an den Tagen 0 bis vier nach Behandlungsbeginn dokumentiert. Vor Therapiebeginn sollten die Tiere auf DKA gescreent und Katzenhalter:innen über das Risiko informiert werden. Eine DKA kann unter SGLT-2-Hemmung bei normalen Blutzuckerkonzentrationen auftreten. Eine sofortige Einleitung einer Insulinbehandlung ist erforderlich, um das Fortschreiten der Ketoazidose zu stoppen.
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