Rund acht von zehn Arbeitnehmer:innen leiden laut Zahlen der Krankenkasse DAK-Gesundheit unter Schlafproblemen, Tendenz steigend. Die Ursachen können vielfältig sein, von Stress über gesundheitliche Beschwerden bis hin zu Umwelteinflüssen wie Lärm und Co. Doch auch Medikamente können in puncto Schlafstörungen eine Rolle spielen.
Ausreichend Schlaf ist das A und O für einen gesunden Lebensstil. Wie viel Schlaf wir benötigen, ist zwar individuell unterschiedlich. Fest steht jedoch: Bekommen wir nicht genügend Schlaf, wirkt sich dies auf Leistungsfähigkeit, Konzentration und Co. aus. Sogar das Demenzrisiko kann durch Schlafmangel steigen. Doch immer mehr Menschen haben Probleme beim Ein- oder Durchschlafen. Ein möglicher Grund liegt auch in der Einnahme bestimmter Arzneimittel, erklärt der Landesapothekerverband (LAV)Niedersachsen. Hier kommt dein Beratungs-Fresh-up rund um Schlafstörungen und Medikamente.
„Insbesondere Arzneimittel, die auf das Nervensystem wirken, können das Ein- oder Durchschlafen stören. Hierunter fallen zum Beispiel Mittel gegen Bluthochdruck – wie ACE-Hemmer, Betablocker und Diuretika – Medikamente gegen Depressionen oder Schizophrenie, Schilddrüsenhormone und das Asthmamittel Theophyllin“, so der LAV. Vermuten Patient:innen einen Zusammenhang zwischen der Einnahme und Schlafproblemen, sollte bei der Beratung jedoch darauf hingewiesen werden, zunächst Arztrücksprache zu halten. In Absprache mit dem/der Mediziner:in kann je nach zugrundeliegender Erkrankung entweder die Einnahme der Hauptdosis vom Abend auf eine frühere Tageszeit verschoben oder die Einnahme kurzfristig unterbrochen werden, um zu beobachten, ob sich eine Besserung einstellt.
Schlafstörungen durch Medikamente: Kein eigenmächtiges Absetzen
Auf keinen Fall sollten Patient:innen die Mittel auf eigene Faust absetzen. Der Grund: „Es gibt auch Arzneimittel, die erst schlaflose Nächte bescheren, wenn sie abgesetzt werden – zum Beispiel die Benzodiazepine, die kurzfristig als Beruhigungsmittel angewendet werden. Wenn sie länger als ein bis zwei Wochen eingenommen und dann plötzlich abgesetzt werden, können Albträume und Schlafstörungen auftreten“, warnt der LAV weiter. Auch hier empfiehlt sich Arztrücksprache, um die Gabe alternativer Medikamente gegen Schlafstörungen abzuklären.
Für die Selbstmedikation stehen sowohl Nahrungsergänzungsmittel als auch chemische sowie pflanzliche Arzneimittel zur Verfügung. „Eine beruhigende Wirkung haben unter anderem die Heilpflanzen Baldrianwurzel, Hopfendrüsenschuppen, Melissenblätter oder Passionsblumenkraut“, heißt es vom LAV. Häufig kommen diese auch in Kombination zum Einsatz. Daneben kann auch Lavendel bei Schlafproblemen Abhilfe schaffen, indem er den Calcium-Einstrom in die Nervenzellen reguliert sowie innere Unruhe und Ängste mindert.
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