Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen aus Österreich und der Schweiz die Referenzwerte für Magnesium überarbeitet. Für Magnesium gilt der Referenzwert nicht mehr als empfohlene Zufuhr, sondern als Schätzwert für eine angemessene Zufuhr. Außerdem gibt es für Stillende keine Hinweise auf einen Mehrbedarf.
Magnesium gehört zu den meistverkauften Nahrungsergänzungsmitteln und kann vom Körper nicht selbst gebildet werden. Der Mineralstoff ist an verschiedenen Prozessen beteiligt und Bestandteil verschiedener Enzymsysteme. So trägt Magnesium zu einem gesunden Energiestoffwechsel bei und ist beim Fett- und Kohlehydratstoffwechsel von großer Bedeutung. Außerdem ist Magnesium wichtig für eine normale Funktion des Nervensystems sowie am Aufbau von Zähnen und Knochen und am Elektrolytgleichgewicht beteiligt. In Verbindung mit Calcium wird Magnesium für die Muskelkontraktion und -entspannung benötigt.
In einem Erwachsenen stecken etwa 25 g Magnesium. Der Großteil – etwa 60 Prozent – befindet sich in den Knochen. Etwa 39 Prozent sind in den Muskeln und Organen zu finden und nur ein winziger Teil im Blut. Aber wie viel Magnesium braucht der Mensch? Die Antwort liefert die DGE und hat ihre Empfehlung angepasst. Künftig werden die Referenzwerte für Magnesium nicht mehr als empfohlene Zufuhr, sondern als Schätzwert für eine angemessene Zufuhr angegeben. Demnach sollen Frauen im Alter von 19 bis über 65 Jahre täglich 300 mg Magnesium zu sich nehmen – gilt auch für Schwangere und Stillende –, bei Männern gleichen Alters sind es 350 mg pro Tag.
Warum Die Schätzwerte? Weil es an ausreichend belastbaren Studiendaten mangelt. Darum werden anhand der durchschnittlichen Magnesiumzufuhr der Bevölkerung Schätzwerte abgeleitet. „Außerdem gibt es derzeit keinen geeigneten Biomarker für die Bestimmung des Magnesiumstatus“, informiert die DGE in einer Pressemitteilung.
„Die Festlegung eines Biomarkers wird dadurch erschwert, dass Magnesium überwiegend intrazellulär vorliegt; lediglich 1 Prozent befindet sich in der extrazellulären Flüssigkeit. Ein weiterer Grund ist das komplexe Zusammenspiel von Absorption, Mobilisierung aus Knochen und Ausscheidung über die Niere.“ Außerdem bleibt auch bei chronisch latenter Unterversorgung die Serumkonzentration stabil.
Für stillende Frauen wird der gleiche Schätzwert wie für nicht stillende Frauen angenommen. Zuvor galt ein erhöhter Bedarf von 390 mg. „Bislang gibt es keine konsistenten Hinweise auf einen Mehrbedarf an Magnesium während des Stillens.“
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