Rückenschmerzen? Auf die Schuhe kommt es an
Nach einem Arbeitstag in der Apotheke schmerzen nicht nur die Füße, sondern auch der Rücken. Denn: Der Mensch ist für das Stehen einfach nicht gemacht. Ein Grund mehr, auf das Schuhwerk zu achten, denn Schuhe sind mehr als nur ein Mode-Accessoire und sollten nicht nur zum Outfit, sondern auch zu deinen Füßen passen. Hier kommen Tipps für den „richtigen“ Schuh.
In Offizin und Labor gibt es meist keine Gelegenheit, sich hinzusetzen. Ohnehin ist der Mensch nicht für monotones Stehen gemacht. Die Folgen können Rückenschmerzen, Fehlstellungen, schwere Beine oder Krampfadern sein. In einigen Apotheken sorgen Antimüdigkeitsbodenmatten bei Rücken und Gelenken für Entlastung. Wie stark der Rücken am Ende des Arbeitstages schmerzt, entscheidet aber auch der Schuh.
Aktion Gesunder Rücken (AGR) liefert hilfreiche Tipps für den richtigen Schuh. Achtung, Spoiler: Weder Flip-Flops noch High Heels sind eine gute Wahl.
Warum schmerzt der Rücken, wenn der Schuh nicht ideal ist? Das Gewicht, das beim Gehen und Stehen auf den Körper einwirkt, wird meist nicht gut genug abgedämpft – die Folge: Gelenke und Knochen werden falsch belastet, erklärt die AGR. Darunter leidet der Rücken, weil er dauerhaften Stoß- und Stauchbelastungen ausgesetzt ist. Ein Sommerphänomen, das viele kennen, weil die Füße in Flips-Flops und weiten Sommerschuhen keinen Halt haben und so das Abrollen erschwert wird und die Belastung voll und ganz auf den Fersen liegt. Und zack – tut der Rücken weh.
Tipp 1: Nicht zu klein und nicht zu groß, nicht zu eng und nicht zu weit
Die Größe muss passen, du solltest deine Füße nicht in zu kleine Schuhe zwängen, auch dann nicht, wenn du sie noch so gerne und unbedingt haben möchtest/musst. „Es gilt, dass die Schuhe lieber etwas zu groß als zu klein sein sollten“, rät die AGR. Zu weite Schuhe sollten durch schmalere Modelle ausgetauscht werden, aber nicht durch kürzere.
Tipp 2: Platz für die Zehen
Zehen brauchen Freiheit und Spielraum – auch in geschlossenen Schuhen. Achte darauf, dass vor den Zehen etwa ein Daumen breit Platz ist. So haben die Zehen Halt und Spielraum.
Tipp 3: Auf den Halt kommt es an
Ein stabiler Fersenschaft sorgt für einen stabilen Halt. Außerdem solltest du auf eine rutschfeste Sohle achten.
Tipp 4: Beide Schuhe probieren
Unsere Füße sind nicht gleich groß, darum solltest du unbedingt den linken und den rechten Schuh vor dem Kauf probieren.
Tipp 5: Schuhe am Abend kaufen
Am Morgen haben wir noch einen „schlanken“ Fuß, weil dieser im Laufe des Tages in Abhängigkeit von der Belastung anschwellen kann, solltest du deinen Schuhkauf in den Nachmittag oder Abend verlegen.
Tipp 6: „Aktivschuhe“
Aktivschuhe haben ein spezielles Dämpfungssystem, das Stoß- und Druckbelastungen beim Gehen abfedert und die Belastung für Muskeln und Gelenke reduzieren kann. Die besondere Sohle fördert die natürlichen Bewegungsabfolgen beim Gehen. Die Druckbelastung wird gleichmäßig verteilt. Einige Modelle verfügen über ein Pressurelement im Mittelfuß sowie eine Abrollsohle.
Tipp 7: Dynamisch stehen
Bleibe beim Stehen in Bewegung, klingt komisch, ist aber ganz einfach und hat viele Vorteile: Wer sich vor- und zurückbewegt und das Gewicht verlagert, setzt die Venenpumpe in Gang. Die Stehposition sollte möglichst häufig verändert und die Beine im Wechsel belastet werden. Ein kleiner, etwa 20 Zentimeter hoher Kasten oder Tritt hinter dem Tresen kann Entlastung bringen, wenn der vordere Fuß in Schrittstellung daraufgestellt wird. Ein kurzes Stehen auf den Zehenspitzen aktiviert die Wadenmuskulatur und die Venenpumpe, das Blut sackt nicht in die Füße ab. Die Zehen werden dazu nach oben gezogen und der Po dabei angespannt. Auf dem Weg ins Backoffice können die Schultern gekreist und der Nacken gedehnt werden. Dazu wird das Kinn eingezogen.
Tipp 8: Füße mögen Abwechslung
Hier ein Tipp für alle Schuhfans mit der Erlaubnis zum Schuhe shoppen! Du solltest deinen Füßen Abwechslung bieten. Heißt im Klartext: Regelmäßiges Schuhewechseln ist angesagt. So kann einer dauerhaften einseitigen Belastung von Knochen, Bändern und Muskeln nachhaltig entgegengewirkt werden, klärt die AGR auf. Auch aus hygienischen Gründen empfiehlt es sich, das Schuhwerk täglich zu wechseln.
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