Rotarix kommt in der Tube
Rotavirus-Lebendimpfstoff zum Ausdrücken: Rotarix (GSK) ist bald in der Tube erhältlich. In Abhängigkeit von den Beständen der Großhändler und Apotheken soll die Tuben-Applikation im Laufe des Frühjahrs 2021 erhältlich sein. Die neue Applikation ermöglicht eine leichte Handhabung der Schluckimpfung.
Die Rotoavius-Impfung wird seit August 2013 für alle Säuglinge jünger als sechs Monate von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Zum Einsatz kommt eine Schluckimpfung mit einem oralen Lebendimpfstoff.
„Rotarix ist zur aktiven Immunisierung von Säuglingen im Alter von sechs bis 24 Wochen indiziert, um einer Rotavirus-Gastroenteritis vorzubeugen“, heißt es in der Fachinfo. Für eine vollständige Impfserie sind zwei Dosen nötig, die im Zeitabstand von mindestens vier Wochen gegeben werden. Die Impfserie sollte vorzugsweise vor dem Alter von 16 Wochen verabreicht werden und muss bis zum Alter von 24 Wochen abgeschlossen sein.
Zum 15. Februar ist Rotarix als Tuben-Applikation gelistet. Apothekenmitarbeiter*innen sollten die neuen PZN beachten – Einzeldosis: 12743189, Zehnerpack: 12743195.
Und warum kommt Rotarix als Suspension zur oralen Anwendung in der Tube? „Bei gleicher Formulierung ermöglicht die Tube eine leichte Handhabung der Schluckimpfung gegen Rotaviren und vermeidet dabei Verwechslungsgefahren mit zu injizierenden Impfstoffen“, teilt GSK mit.
Rotaviren sind weltweit die häufigsten Durchfallerreger bei Säuglingen und Kleinkindern. Bis zum Alter von drei Jahren haben laut Robert-Koch-Institut (RKI) 90 Prozent aller Kinder eine Rotavirus-Infektion durchgemacht und bis zum fünften Lebensjahr haben sich fast alle Kinder infiziert. Die Ansteckung verläuft fäkal-oral als Schmierinfektion oder indirekt über kontaminierte Oberflächen. Eine einmalige Infektion bietet allerdings keinen lebenslangen Schutz, denn es existieren verschiedene Rotaviren und so können sich Kinder und Erwachsene mehrmals infizieren. Immerhin nimmt in der Regel die Schwere der Erkrankung mit der Zahl der Reinfektionen ab. Wer sich mit Rotaviren infiziert hat, leidet nach einer Inkubationszeit von ein bis drei Tagen unter einer Magen-Darm-Entzündung, die von blutigen Durchfällen, Bauchschmerzen, Fieber und Erbrechen begleitet sein kann. Das Problem: Durch den hohen Flüssigkeitsverlust kann eine Infektion vor allem bei Kindern lebensbedrohlich und eine Flüssigkeitssubstitution nötig sein.
Neben Rotarix kommt auch RotaTeq (MSD) als Schluckimpfung zum Einsatz. Allerdings sind für eine vollständige Impfserie drei Dosen mit einem Mindestabstand von vier Wochen nötig. Die Impfung sollte spätestens bis zum Alter von zwölf Wochen begonnen und spätestens bis zum Alter von 32 Wochen abgeschlossen sein.
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