Dem Glimmstängel abzuschwören, gehört zu den häufigsten Vorsätzen im neuen Jahr. Doch der Rauchstopp ist leichter gesagt als getan. Nikotinersatzpräparate können eine Hilfe sein, den Vorsatz nicht zu brechen. Öko-Test hat nikotinhaltige Kaugummis, Lutschtabletten, Sprays und Pflaster genauer unter die Lupe genommen. Das Fazit: Alle Nikotinersatzpräparate können von den Expert:innen empfohlen werden.
Nikotin besitzt psychoaktive, stimulierende, entspannende und angstlösende Eigenschaften und fördert die Ausschüttung von Serotonin und Dopamin und bindet an nikotinische Acetylcholinrezeptoren. Wird dem Körper von jetzt auf gleich Nikotin entzogen, können Unruhe, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Heißhunger die Folgen sein – der Körper reagiert vor allem in den ersten Tagen des Rauchstopps mit Entzugserscheinungen. Hinzukommt, dass der Entzug auf mehreren Ebenen vonstatten geht – körperlich, psychisch und sozial.
Nikotinersatzpräparate können Entzugserscheinungen mindern
Entzugserscheinungen können durch Nikotinersatzpräparate gemindert werden. Über Nikotin-haltige Pflaster, Kaugummis, Lutschtabletten, Inhaler und Sprays wird dem Körper Nikotin zugeführt. Welches Präparat das passende ist, hängt von den individuellen Gewohnheiten ab.
Während Nikotinpflaster für 16 bis 24 Stunden auf der Haut verbleiben und den Nikotinspiegel konstant halten, wirken Kaugummis, Lutschtabletten und Sprays schneller. Aber Vorsicht: Letztere Produkte haben laut Öko-Test auch selbst ein gewisses Suchtpotenzial.
Der Test
Öko-Test hat zwölf Nikotinersatzpräparate aus der Apotheke genauer unter die Lupe genommen – alle können empfohlen werden. Zwei Drittel werden im Gesamtergebnis mit „sehr gut“ bewertet, der Rest mit „gut“. Ein großer Pluspunkt: „Für alle Nikotinersatzprodukte ist die Wirksamkeit ausreichend belegt und sie können die Chance, die Raucherkarriere zu beenden, erhöhen“, schreibt Öko-Test.
Kaugummis und Lutschpastillen besser ohne Titandioxid
Punkteabzug und daher die Note „gut“ gibt es bei einigen Lutschtabletten und Kaugummis. Der Grund: Titandioxid. Die Substanz ist in Lebensmitteln seit August dieses Jahres EU-weit verboten. Es besteht der Verdacht, dass der Weißmacher das Erbgut schädigen kann. In Arzneimitteln ist Titandioxid noch erlaubt.
Rauchstopp gibt es auch auf Rezept. Zur Verfügung stehen die Wirkstoffe Bupropion, Vareniclin und Cytisin. Letzteres gehört zu den pflanzlichen Alkaloiden, ist im Samen des Goldregens zu finden und dem Nikotin strukturell verwandt. Der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht hat den OTC-Switch von Cytisin auf der Agenda. Generell sollten die Rx-Varianten erst dann zum Einsatz kommen, wenn Nikotinersatzpräparate erfolglos waren.
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