Neues Jahr, neues Glück: Auch 2021 haben einige den Rauchstopp auf der Liste der Vorsätze stehen. Auch wenn ein starker Willen und Durchhaltevermögen das A und O sind, können Produkte aus der Apotheke beim Rauchstopp unterstützend eingesetzt werden, denn eine Nikotinersatztherapie kann die Entzugserscheinungen lindern und so die Raucherentwöhnung erleichtern.
Mit dem Rauchen aufzuhören ist gar nicht so schwer. Kompliziert ist es nur, nicht wieder damit anzufangen. Kein Wunder also, dass ein Raucher im Durchschnitt sieben Anläufe braucht, um dem Glimmstängel endgültig abzuschwören.
Tipp: Eine schrittweise Reduktion der Zigaretten ist nicht zu empfehlen, wer den Tag „Rauchstopp“ festlegt und den Zigarettenkonsum von 100 auf 0 runterfährt, ist meist erfolgreicher.
Wird dem Körper Nikotin entzogen, reagiert der mit Unruhe, Reizbarkeit, Schlafstörungen und Heißhunger. Die Entzugserscheinungen können durch Nikotinersatzpräparate gemindert werden. Und weil das Portfolio von Pflastern über Kaugummis bis Inhaler reicht, sollte für jede*n (Ex)Raucher*in das passende Produkt dabei sein. Welches Nikotinersatzpräparat das richtige ist, hängt von den individuellen Rauchgewohnheiten und Vorlieben jedes/jeder einzelnen ab.
Transdermale therapeutische Systeme (TTS) – Nikotinpflaster – gibt es in zwei Varianten. Sie werden am Morgen auf die Haut geklebt und können das enthaltene Nikotin innerhalb von 16 oder 24 Stunden kontinuierlich abgeben.
Zigarette versus Pflaster: Zigaretten geben beim Rauchen Nikotin innerhalb kürzester Zeit in das zentrale Nervensystem ab und es kommt zur Nikotinwirkung. Das Alkaloid besitzt psychoaktive, stimulierende, entspannende und angstlösende Eigenschaften und fördert die Ausschüttung von Serotonin und Dopamin und bindet an nicotinische Acetylcholinrezeptoren. Beim Pflaster wird die Substanz allerdings über die Haut resorbiert und gelangt so langsamer zum Gehirn. In der Folge werden bei der Nikotinersatztherapie nur geringere Plasmakonzentrationen erreicht. Allerdings halten die Effekte dafür länger an – Suchtattacke und Nikotinzufuhr sind voneinander entkoppelt.
Nikotinpflaster sind in verschiedenen Wirkstärken erhältlich. Welche Stärke infrage kommt, hängt von der Anzahl der pro Tag gerauchten Zigaretten ab. Mit der höchsten Dosierung beginnen diejenigen, die mehr als 20 Glimmstängel täglich geraucht haben. Bis einschließlich 20 Zigaretten pro Tag wird mit der mittleren Dosierung begonnen. Nach etwa vier bis acht Wochen können die Pflaster schrittweise runterdosiert werden, bis schließlich nach zwölf Wochen Schluss mit dem Kleben ist. Im Anschluss kann für weitere drei Monate auf Kaugummis und Co. zurückgegriffen werden. Nach sechs Monaten sollte der Rauchstopp allerdings erfolgreich vollzogen sein.
Ein Beispiel: Wer mehr als 20 Zigaretten täglich geraucht hat, kann über acht Wochen Pflaster zu 25 mg (16 Stunden) am Morgen aufkleben und am Abend entfernen. Dann wird runterdosiert: zwei Wochen à 15 mg und zwei Wochen à 10 mg. Wer bis zu 20 Zigaretten täglich geraucht hat, beginnt mit acht Wochen zu 15 mg und fährt mit vier Wochen zu 10 mg fort.
Nikotinpflaster mit einer Beladungsmenge von 52,2 mg, 35 mg und 17,5 mg, die das Nikotin über einen Zeitraum von 24 Stunden freisetzen, können je Stärke über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen angewendet werden.
Rauchstopp: Pflaster trifft Kaugummi
Wer Nikotinpflaster klebt, muss ganz mit dem Rauchen aufhören. Alternativ ist eine Kombi mit oralen Darreichungsformen möglich. Aber Vorsicht: Die maximale Nikotinzufuhr innerhalb von 24 Stunden von 64 mg darf nicht überschritten werden.
Beim Rauchstopp eignet sich zusätzlich zum Pflaster eine Kombi mit Kaugummi, Lutschtablette, Spray oder auch Inhaler. Über einen Zeitraum von 24 Stunden sollten mit einem Pflaster zu 25 mg/16 Stunden nicht mehr als 16 Kaugummis zu je 2 mg oder 15 Lutschtabletten zu je 2 mg oder 32 Sprühstöße des Sprays oder 2 Patronen des Inhalers zu 15 mg kombiniert werden.
Good to know: Wer zum Rauchstopp Nikotinersatzpräparate miteinander kombiniert, erhöht die Wahrscheinlichkeit, sein Vorhaben erfolgreich umzusetzen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person mit dem Rauchen aufhört, ist um 15 bis 36 Prozent größer, wenn sie Nikotinpflaster mit Kaugummis oder Lutschtabletten kombiniert, als bei der Anwendung einer Art der Therapie“, schreibt Öko-Test im Rahmen eines Tests von Nikotinersatzpräparaten.
Willst du immer auf dem Laufenden sein und keine Nachricht mehr verpassen? Dann melde dich für unseren wöchentlichen Newsletter hier an ?.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Erhöht Milch das Risiko für Herzkrankheiten?
Milch- und Milchprodukte haben bei vielen Menschen einen festen Platz auf dem Ernährungsplan. Doch zu viel davon kann gefährlich werden, …
Baclofen: Beeinträchtigung der Gehirnfunktion
Für einige Baclofen-haltige Arzneimittel gibt es neue Warnhinweise. Die Fach- und Gebrauchsinformationen müssen entsprechend angepasst werden. Genau droht unter der …
Nicht wirksam: Keine Erkältungskombis mit Phenylephrin?
Leiden Kund:innen unter Erkältungsbeschwerden wie verstopfter Nase und Co., kommen unter anderem Erkältungskombis zum Einsatz. Dabei wird häufig auf Phenylephrin …