Ratiopharm bringt Flurbiprofen
Pünktlich zum Beginn der Erkältungssaison erweitert Ratiopharm das Portfolio. Ab sofort gehören auch Flurbiprofen-haltige Lutschtabletten gegen Halsschmerzen zum Sortiment.
Flurbiprofen gehört zu den nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und besitzt entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften. In der Folge kommt ein abschwellender Effekt zustande. Die Wirkung ist auf die Hemmung der Cyclooxygenasen 1 und 2 und somit auf die Unterbrechung der Prostaglandin-Synthese zurückzuführen. Eine Besserung der Beschwerden tritt nach etwa einer halben Stunde ein. Die Wirkdauer liegt bei etwa vier Stunden.
Das Propionsäurederivat kann zur kurzzeitigen symptomatischen Behandlung von akuten Halsschmerzen bei Erwachsenen (als Halsspray) sowie bei schmerzhaften Entzündungen der Rachenschleimhaut bei Erwachsenen und Kindern ab zwölf Jahren (Lutschtablette) eingesetzt werden. Betroffene können bis zu maximal fünf Lutschtabletten zu 8,75 mg im Abstand von drei bis vier Stunden täglich im Mund zergehen lassen. Die Anwendung sollte drei Tage nicht überschreiten.
Achtung: Beim Lutschen kann ein Wärmegefühl oder leichtes Kribbeln zu spüren sein. Einen lokal betäubenden Effekt besitzt der Arzneistoff nicht.
Flurbiprofen-Ratiopharm gegen Halsschmerzen
Die Lutschatabletten mit Honig-Zitrone-Geschmack sind zucker-, gluten- und laktosefrei. Auch Farb- und Konservierungsstoffe sowie Gelatine tierischer Herkunft sind nicht enthalten.
Laut Hersteller bildet sich beim Lutschen von Flurbiprofen-ratiopharm ein beruhigender und lindernder Schutzfilm auf der Rachenschleimhaut – der Schmerz wird bekämpft, ohne dabei ein Taubheitsgefühl zu hinterlassen. „Der Wirkstoff dringt tief in die Rachenschleimhaut ein, wodurch die Wirkung bereits nach ca. 15 Minuten eintritt und bis zu 4 Stunden anhält.“ Schmerz, Entzündung und Rötung sowie Schwellung werden gemindert.
Flurbiprofen-ratiopharm stößt im Markt auf verschiedene Mitbewerber. Dazu gehören unter anderem: Dobendan direkt (Reckitt Benckiser), Flurbiprofen Al sowie Flurbiprofen Dexcel.
Flurbiprofen in Frankreich Rx
In Frankreich ist der Wirkstoff seit 2019 rezeptpflichtig, die AMK warnte bereits ein Jahr zuvor und auch das Arzneitelegramm rät von Flurbiprofen-haltigen Rachentherapeutika ab. Der Grund: Bei der französischen Arzneimittelbehörde ANSM waren 49 Meldungen zu unerwünschten Ereignissen im Zusammenhang mit Flurbiprofen-haltigen Lutschtabletten eingegangen. Fünf davon waren Blutungsereignisse, die vor allem den Magen-Darm-Trakt betrafen. Gleichzeitig wurden die Betroffenen zum Teil mit oralen Antikoagulantien wie Apixaban behandelt.
In den Fachinformationen ist die Standard-Warnung vor gastrointestinalen Störungen unter NSAR wie Ulzera, Blutungen oder Perforationen zu finden. Allerdings mahnt das Arzneitelegramm: „Im nächsten Halbsatz heißt es jedoch verharmlosend und desinformierend, dass ‚dieser Effekt üblicherweise nicht in Zusammenhang mit der kurzzeitig begrenzten Anwendung von Arzneimitteln wie Dobendan direkt nachgewiesen‘ sei.“
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Lieferengpass und Dringlichkeitsliste: Neue Regeln beim E-Rezept
Beim E-Rezept gelten seit dem 15. April neue Dokumentationsregeln für Abweichungen von der Verordnung aufgrund eines Lieferengpasses und für Arzneimittel …
Pflegehilfsmittel: Neuer Vertrag gilt ab Juni
Apotheken, die auch nach dem 31. Mai Versicherte mit Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch versorgen wollen, müssen dem neuen Vertrag beitreten. Eine …
Herstellerrabatt: AOK retaxiert Mounjaro
Die AOK Sachsen-Anhalt verschickt derzeit Mounjaro-Retaxationen über den Herstellerrabatt. Der Grund ist ein technischer Fehler in der Adba-Datenbank. Retaxiert werden Mounjaro-Verordnungen, …