Der Tollwutimpfstoff Rabipur ist von Lieferengpässen betroffen. Am 31. Januar 2024 soll das Vakzin voraussichtlich wieder lieferbar sein. Die Ständige Impfkommission (Stiko) liefert Handlungsempfehlungen.
Rabipur ist nur eingeschränkt verfügbar. Eine Alternative gibt es nicht, denn Tollwutimpfstoff (HDC) inaktiviert ist ebenfalls nicht verfügbar. „Durch Einstellung des Inverkehrbringens von Tollwutimpfstoff (HDC) inaktiviert steht derzeit kein alternativer Tollwutimpfstoff zur Verfügung“, heißt es. Während die Belieferung von Notfalldepots der Landesapothekerkammern sichergestellt wird, kann es in der Peripherie zu Lieferengpässen kommen, teilt das RKI mit.
Postexpositionsprophylaxe (PEP)
„Die Verfügbarkeit von Tollwutimpfstoffen für die PEP ist gewährleistet“, heißt es auf der Webseite des RKI. Über jede öffentliche Apotheke sei bei gegebener Indikation zur PEP Tollwutimpfstoff und Tollwut-Immunglobulin der Bezug möglich. Hat der Großhandel keine Ware an Lager, können die Apotheken auf die Notfalldepots zugreifen.
Deutschland ist seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut, so das RKI. Fledermäuse sind das einzige Reservoir für Tollwut, daher kommt eine PEP nur nach Fledermauskontakt, nach Kontakt mit auffälligen Heimtieren, deren Herkunft und Impfstatus unbekannt ist, oder mit Tieren, die aus Tollwut-Endemiegebieten mitgebracht wurden, oder nach Kontakt zu Tieren in Tollwut-Endemiegebieten und unterbliebenem sofortigen Beginn beziehungsweise noch nicht vollständig abgeschlossener PEP.
Präexpositionelle Impfung
Weil der Tollwut-Impfstoff aber nur eingeschränkt lieferbar ist, sollte eine präexpositionelle Impfung streng gestellt und das mögliche Risiko geprüft werden, so die Empfehlung des RKI. Eine präexpositionelle Impfung benötigen vor allem Personen, die über einen längeren Zeitraum in Tollwut-Endemiegebiete reisen – besonders in ländliche Gebiete ohne ausreichende medizinische Versorgung.
Eine weitere Indikation ist ein geplanter Umgang mit Säugetieren in Tollwut-endemischen Ländern, die als Tollwutüberträger in Frage kommen.
Auffrischinpfungen können warten
Planbare Auffrischungsimpfungen sollen bis zur wiederhergestellten Lieferfähigkeit aufgeschoben werden. In begründeten Einzelfällen kann eine Bestimmung des Tollwut-Antikörperspiegels hilfreich sein, so das RKI.
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