Auch wenn in den Apotheken Personalmangel herrscht, sind Chef:innen nicht mit jedem/jeder Mitarbeiter:in glücklich. Doch anstatt zu kündigen, wird eher versucht, Angestellte zu vergraulen? Dann ist von Quiet firing die Rede. Was du darüber wissen solltest, erfährst du von uns.
Während beim Quiet quitting – oder auch Dienst nach Vorschrift – nicht das Ziel ist, das Arbeitsverhältnis zu beenden, sondern eher eine gesündere Work-Life-Balance geschaffen werden soll, ist beim Quiet firing das Gegenteil der Fall. Denn frei übersetzt bedeutet dies so viel wie „stilles Entlassen“. Und der Name ist Programm. Denn anstatt einem/einer Mitarbeiter:in direkt zu kündigen, versuchen Arbeitgebende dabei, die Kündigung durch die Hintertür zu erwirken – zum Beispiel, indem sie Angestellte selbst zur Kündigung bewegen, also vergraulen.
Quiet firing: Welche Warnsignale gibt es?
Verhält sich die Apothekenleitung dir gegenüber schon länger distanziert und blockt Gesprächsversuche ab, kann dies ein Zeichen von Quiet firing sein. Denn damit zeigt der/die Chef:in, dass er/sie ganz offensichtlich kein Interesse an dir hat. Achte daher darauf, wie sich der/die Chef:in anderen Kolleg:innen gegenüber verhält. Lassen sich Unterschiede erkennen, sollten deine Alarmglocken schrillen.
Auch wenn du ständig die undankbarsten Aufgaben in der Apotheke übernehmen sollst und beim Dienstplan ebenfalls das Nachsehen hast, kannst du durch die Blume zu spüren bekommen, dass man dich eigentlich lieber loswerden möchte. Hinzu kommt das Verweigern von Weiterbildungen und/oder Gehaltsanpassungen, obwohl diese womöglich schon längst überfällig sind. Und auch fehlende Wertschätzung kann ein Hinweis auf Quiet firing sein.
Um den Job kämpfen?
Und was hilft dagegen? Hast du den Verdacht, dass der/die Chef:in dich nicht mehr in der Apotheke haben möchte, solltest du zunächst einmal das Gespräch suchen und in Erfahrung bringen, was genau das Problem ist. Im besten Fall lässt sich der unterschwellige Konflikt aus der Welt schaffen. Falls nicht, solltest du auf keinen Fall vorschnell handeln und direkt kündigen.
Stattdessen ist es ratsam, in Ruhe darüber nachzudenken, was dir wichtig ist. Bist du in der Apotheke generell nicht mehr willkommen, kann das Arbeiten zur Tortur werden und die Suche nach einer neuen Apotheke angezeigt sein. Solange jedoch zumindest im Team Harmonie herrscht, lässt sich dies vielleicht ausblenden. Es kommt also darauf an, wie wohl du dich am Arbeitsplatz noch fühlst.
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