Die Apothekengewerkschaft Adexa unterstützt die von der Abda ausgerufene Protestaktion am 14. Juni und ruft die Teams zur Teilnahme auf. Denn vom Erfolg des Protesttags könnten auch künftige Tarifverhandlungen beeinflusst werden.
In rund einem Monat ist es so weit: Die Abda ruft am 14. Juni zum bundesweiten Apotheken-Protesttag auf. Die Apothekentüren sollen an diesem Tag geschlossen bleiben – als Zeichen an die Politik, um auf die aktuelle Situation der Teams aufmerksam zu machen. Stichworte Honorarkürzungen, steigende Kosten, Lieferengpässe, Personalmangel und Co. Das klare Ziel: eine bessere Apothekenhonorierung.
Mitmachen soll möglichst jede Apotheke, mit Ausnahme der notdiensthabenden Kolleg:innen. Das sieht auch die Adexa so und ruft ihre Mitglieder zur Teilnahme auf. „Wir bitten Sie als Gewerkschaftsmitglieder darum, Ihre Apothekenleitung bei diesem Protest zu unterstützen“, heißt es von den Vorständen Tanja Kratt und Andreas May. Mehr noch: Apothekenangestellte sollten ihre Chef:innen auch aktiv von einer Teilnahme überzeugen. Denn der Protesttag könne auch für künftige Tarifverhandlungen eine Rolle spielen.
Protesttag kann Einfluss auf Tarifverhandlungen haben
„Die derzeitige Situation mit den Lieferengpässen, die für viel mediale Öffentlichkeit sorgt, ist für diesen Protest günstig“, schreiben die Adexa-Vorstände. Unterstützung kam nicht zuletzt aus dem Bundesrat und damit den Bundesländern, die sich bei den Beratungen über das geplante Lieferengpassgesetz für die Interessen der Apotheken eingesetzt haben. Umso wichtiger sei es jetzt, ein weiteres Zeichen zu setzen.
Sofern Inhaber:innen noch zögern oder unsicher seien, ob sie den Apotheken-Protesttag unterstützen, sollten Angestellte daher das Gespräch suchen, um den/die Chef:in von einer Teilnahme zu überzeugen. „Eine möglichst hohe Beteilung am Protesttag soll und kann dazu beitragen, die Forderungen der Apothekenteams noch einmal mit Nachdruck gegenüber der Bundespolitik deutlich zu machen!“
Außerdem könnte der Protesttag weitere Auswirkungen nach sich ziehen – Stichwort Tarifverhandlungen. „Von einer zwingend notwendigen höheren Honorierung hängen auch die Spielräume für Tarifverhandlungen – und damit für höhere Gehälter – ab“, stellt die Adexa klar.
„Es hängt aber letztlich von der Entscheidung der Apothekenleitung ab, ob und in welcher Form die einzelnen Betriebe und Filialverbünde an der Schließung teilnehmen.“ Entscheidet sich die Apotheke dafür, sollten Patient:innen frühzeitig über die Aktion, vor allem aber auch über die Gründe für die Schließung informiert werden.
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