Zugegeben, in der Öffentlichkeit zu popeln, gehört nicht gerade zum guten Ton. Doch unbeobachtet zu Hause auf der Couch vor dem Fernseher wandert der Finger schnell zum Nasenloch. Mehr als jede/r Zweite popelt hierzulande ab und zu. Warum das Nasebohren – ob nun privat oder nicht – keine gute Idee ist, erfährst du von uns.
Du kennst das: Manchmal kommen Kund:innen mit verschmutzten Rezepten in die Apotheke, bei denen schnell der Wunsch aufkommt, dass bitte kein Popel daran klebt. Dass das Popeln jedoch nicht nur mit dem Rezept in der Hand ein No-Go ist, ist bekannt. Aber wusstest du, dass sich Nasebohren sogar auf die Gesundheit auswirken kann? Hier erfährst du mehr dazu.
Nasebohren kann Demenzrisiko erhöhen
Das Hauptproblem: Wird in der Nase gebohrt, sind die Finger dabei nicht immer sauber, sondern es haften Schmutzpartikel, Bakterien und Co. daran. Diese gelangen beim Popeln in die Nase und können über die Geruchsnerven ins Gehirn gelangen. Und das kann schwerwiegende Folgen haben, zum Beispiel wenn Chlamydia pneumoniae im Spiel ist, wie Forschende herausgefunden haben. Denn das gramnegative Bakterium regt im Zentralnervensystem (ZNS) die Bildung des Amyloid-Beta-Proteins an, das im Verdacht steht, eine Demenz-Erkrankung zu begünstigen.
Doch damit nicht genug. Das unkontrollierte Nasebohren kann auch andere Erkrankungen hervorrufen. Dazu gehört die bakterielle Meningitis, die ebenfalls durch Bakterien im ZNS ausgelöst wird und sich durch Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Verwirrung bemerkbar macht. Hinzukommt, dass intensives Bohren die Nasenschleimhaut schädigen kann, wodurch auch die Nasenscheidewand in Mitleidenschaft gezogen wird. Außerdem entstehen durch das Popeln mechanische Verletzungen. Es kommt zur Krustenbildung im Naseninneren, die bei erneutem Nasebohren wieder aufbrechen – ein Teufelskreis.
Übrigens: Zwanghaftes Nasebohren wird als Rhinotillexomanie bezeichnet.
Statt Nasebohren ist vorsichtiges Schnäuzen angesagt, um das Nasensekret nach draußen zu befördern. Dabei sollte jedoch nicht zu viel Druck ausgeübt werden. Alternativ kommt die Nasendusche ins Spiel, um die Schleimhäute zu reinigen und zu befeuchten. Zur Pflege können außerdem Nasensalben angewendet werden. Wichtig dabei: Nicht mit der Tubenkanüle an die Nase anstoßen, sondern die Salbe vorne in den Nasenraum geben und danach die Nasenflügel leicht andrücken.
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