Pobacken zusammenkneifen: So kommt das Zäpfchen ins Kind
Strampeln, Verkrampfen oder Herausdrücken – Babys und Kleinkinder haben verschiedene Möglichkeiten, den Eltern das Verabreichen eines Zäpfchens zu erschweren. Das Wichtigste vorweg: Beim Einführen eines Suppositoriums gibt es eigentlich kein Falsch. Mit den folgenden Tipps flutscht es leichter.
Zäpfchen kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn Arzneistoffe mit großer therapeutischer Breite verabreicht werden. Der Vorteil – die Wirkstoffe werden direkt von der Darmschleimhaut aufgenommen und der First-Pass-Effekt umgangen. So können gastrointestinale Nebenwirkungen vermieden werden. Suppositorien bestehen meist aus Hartfett – hierin ist der Wirkstoff gleichmäßig verteilt. Schmilzt das Suppositorium bei Körpertemperatur, wird der Arzneistoff freigesetzt. Zäpfchen finden häufig im Baby- und Kleinkindalter Anwendung, beispielsweise gegen Schmerzen und Fieber, gegen Übelkeit oder Pseudokrupp. Ist das Kind entspannt, ist die Anwendung einfach, wenn nicht, können die folgenden Tipps helfen.
- Beruhigende Worte und anwärmen
Bevor das Zäpfchen eingeführt wird, sollte beruhigend auf das Kind eingeredet werden. In der Zeit kann das Suppositorium in der Hand für einen besseren Gleiteffekt leicht erwärmt werden. Aber Vorsicht: Liegt das Zäpfchen zu lange in der Hand, kann es schmelzen. Alternativ kann das Zäpfchen mit Wasser gleitfähiger gemacht werden.
Achtung! Zäpfchen sollten nicht mit Öl, Creme oder Vaseline vor dem Einführen eingefettet werden.
Beruhigen warme Worte das Kind nicht, kann auch Spielzeug zur Ablenkung zum Einsatz kommen. Zu viel Tohuwabohu sollten Eltern aber nicht um das Einführen eines Zäpfchens machen.
- Kind auf die Seite legen
Am besten liegt das Kind auf der Seite (die angewinkelten Beine leicht in Richtung Brust) – oder auf dem Rücken (Beine nach oben halten), wenn beispielsweise die Windeln gewechselt werden.
- Mit der stumpfen Seite voran
Zäpfchen haben meist eine Torpedoform. Die eine Seite ist spitz und die andere stumpf. Atmet das Kind aus, ist der Schließmuskel entspannt und das Suppositorium kann mit der stumpfen Seite voran eingeführt werden. Wird das Zäpfchen entgegen der Anatomie eingeführt, kann das Kind dieses nur erschwert wieder herausdrücken. Warum? Weil dem Schließmuskel durch die spitze Seite weniger Widerstand entgegengesetzt wird, so kann der Anus leichter schließen.
- Pobacken zusammenhalten
Nachdem das Zäpfchen eingeführt wurde, sollten die Pobacken kurz zusammengehalten beziehungsweise leicht zusammengedrückt werden.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Viagra kommt als Schmelzfilm
Viagra (Sildenafil, Viatris) ist in der Standarddisierung 50 mg als Schmelzfilm erhältlich. Die neue Darreichungsform wird in den nächsten Tagen …
11,20 Euro: Risikoerfassung hoher Blutdruck uninteressant
Seit 2022 können Apotheken pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) anbieten. Doch nur die Hälfte der Apotheken macht mit und 475 Millionen Euro …
Ab 15. Oktober: Änderungen beim Impfhonorar
GKV-Spitzenverband und DAV haben sich auf neue Impfhonorare geeinigt. Zum 15. Oktober tritt der Vertrag zur Durchführung und Abrechnung von …