Gute Nachrichten bei Pneumovax 23: MSD kann die Packung zu zehn Stück wieder liefern und den beim Paul-Ehrlich-Institut (PEI) gemeldeten Lieferengpass löschen lassen.
Mehr als ein Jahr ist es inzwischen her, dass das Bundesgesundheitsministerium allen Bürger:innen, die älter als 60 Jahre alt sind, empfiehlt, sich gegen Pneumokokken impfen zu lassen. Das Ziel: Schwere Verläufe einer SARS-CoV-2-Infektion vermeiden. Außerdem kann es gefährlich werden, wenn sich eine Pneumokokken-Infektion als Superinfektion auf Covid-19 legt.
Kurze Zeit später war Pneumovax 23 von einem Lieferengpass betroffen. „Derzeit kommt es für Pneumovax 23 zu Lieferengpässen“, teilte eine MSD-Sprecherin im März 2020 mit. Infolge der anhaltenden SARS-CoV-2-Infektionen habe sich die Nachfrage nach dem Pneumokokken-Impfstoff erheblich gesteigert. „Im ersten Quartal 2020 haben wir bereits rund die Hälfte der für dieses Jahr geplanten Impfdosen ausgeliefert. Das entspricht rund 75 Prozent des Bedarfs des gesamten Vorjahres.“
Unabhängig vom Alter empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) bestimmten Personen eine Pneumokokken-Impfung. Das sind:
- Personen mit angeborenen Immundefekten
- chronisch Kranke
- Personen mit anatomischen und fremdkörperassoziierten Risiken für eine Pneumokokken-Meningitis
- Personen mit einem erhöhten beruflichen Risiko
MSD hat auf die gestiegene Nachfrage reagiert. In diesem Jahr werden hierzulande voraussichtlich 2,8 Millionen Impfdosen Pneumovax 23 zur Verfügung gestellt. Das entspricht dem Doppelten der 2019 ausgelieferten Menge. „Unser Ziel ist es, diesen Bedarf auch langfristig zu decken, um in Zukunft Lieferengpässe zu vermeiden und gemeinsam mit Ihnen eine optimale Versorgung Ihrer Patient:innen zu gewährleisten“, schreibt MSD an die Apotheken.
Mehr noch: Das Unternehmen informiert die Apotheken, dass der an das PEI gemeldete Lieferengpass für die 10er-Packung gelöscht werden konnte. „Gerade mit der beginnenden Grippe-Impfsaison war es uns ein Anliegen, für ausreichend Pneumovax 23 Impfstoff zu sorgen.“
Eine Alternative zu Pneumovax 23 ist Prevenar 13 Injektionssuspension (Pfizer). Allerdings war der Pneumokokkenpolysaccharid-Konjugatimpfstoff (13valent, adsorbiert) zwischenzeitlich auch eingeschränkt lieferbar. Auch hier ist der Engpass beendet.
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