Die Pixi-Bücher vom Carlsen Verlag sind bei Eltern und Kindern gleichermaßen beliebt. Sie sind klein, handlich und die Reihe „Baby Pixi Unkaputtbar“ ist schon für die Kleinsten geeignet. Doch bei zwei Titeln der „Unkaputtbar“-Reihe wurde der Grenzwert von Bisphenol A (BPA) überschritten.
In der Stellungnahme des Verlags ist zu lesen, dass „der Carlsen Verlag […] regelmäßig die Materialien testen [lässt], die für die Buchproduktion verwendet werden, um sicherzustellen, dass von seinen Büchern keine Gefährdungen, insbesondere für Kinder ausgehen.“
Dabei wurde bei zwei Titeln der Reihe „Baby Pixi Unkaputtbar“ der Grenzwert der zulässigen Menge des Inhaltsstoffs Bisphenol A (BPA) überschritten. Konkret betrifft dies die Titel:
- Baby Pixi Unkaputtbar, Band 137, Ich mag (ISBN 978-3-551-06256-7, 1. Auflage)
- Baby Pixi Unkaputtbar, Band 131, Heule Eule (ISBN 978-3-551-06248-2, 1. Auflage)
Beide Titel werden „aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes“ durch den Verlag zurückgerufen. Vorsorglich wurden zunächst alle Titel der betroffenen Produktionscharge aus dem Verkauf genommen und weiteren Untersuchungen unterzogen. Das Ergebnis: „Bei keinem weiterem Titel wurde Bisphenol A festgestellt“ (Veröffentlichung der Aktualisierung: 21. März 2024).
Toxikologisches Gutachten gibt Entwarnung für Pixi-Bücher
Der Carlsen Verlag gab ein toxikologisches Gutachten in Auftrag, „um das Risiko der gesundheitlichen Belastung im Umgang mit den beiden bereits im Verkehr befindlichen Baby Pixis einschätzen zu können.“ Dabei konnte durch das beauftragte European Directives Consultancy (EuDiCo)-Institut Entwarnung gegeben werden. Die toxikologische Untersuchung im Hinblick auf das in den Pixi-Büchern enthaltene BPA kommt zu folgendem Ergebnis: „Ein relevantes toxikologisches Risiko ausgelöst durch BPA bei der Verwendung der Bücher kann ausgeschlossen werden.“
Was ist Bisphenol A?
BPA wird zur Herstellung des Kunststoffs Polycarbonat und für Epoxid-Kunstharze verwendet. Dabei findet es sich in vielen Alltagsgegenständen wieder. Polycarbonat wird beispielsweise bei der Herstellung von Flaschen, Geschirr und Aufbewahrungsboxen verwendet. Auch die Innenbeschichtung von Konservendosen kann BPA-haltig sein, da für diese häufig Epoxid-Kunstharze verwendet werden. Gerade die Gefäße, die mit BPA-haltigen Stoffen hergestellt wurden, führen über die beinhalteten Lebensmittel auch zur Aufnahme von BPA in den Körper.
Bis 2023 wurden verschiedene Studien ausgewertet, die sich mit dem Risiko der Aufnahme von BPA beschäftigten. Durch mehrere Tierversuche wurden fortpflanzungsschädigende Wirkungen bei Mäusen festgestellt. Unter anderem führt eine hormonähnliche Wirkung von BPA zu einer verfrühten Pubertät und Veränderungen im Brustdrüsengewebe. Zudem wurden auch leber- und nierenschädigende Auswirkungen beobachtet. BPA darf noch zur Herstellung von Produkten verwendet werden, allerdings gelten dafür strenge Grenzwerte, die zwingend eingehalten werden müssen. Bereits verboten ist die Nutzung von BPA bei der Herstellung von Babyfläschchen, Trinkgefäßen für Säuglinge und Kleinkinder und Thermopapier.
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