Zugegeben, halbe Sachen mögen wohl die wenigsten von uns. Doch während sich manche damit zufriedengeben, wenn eine Aufgabe schnell und einigermaßen sorgfältig erledigt ist, muss es für andere unbedingt perfekt sein. Doch wie wirkt sich ein solcher Perfektionismus in der Apotheke auf die Teamarbeit aus?
Auch wenn du die Bestellliste schon fünfmal überprüft hast, gehst du sie lieber noch ein letztes Mal durch, bevor sie an den Chef geht und wenn deine Kolleg*innen schnell die Produkte in der Sichtwahl grob sortieren, muss bei dir jedes Detail stimmen. Kommt dir so etwas bekannt vor? Dann bist du ein*e Perfektionist*in. Damit stehen für dich Sorgfalt und Genauigkeit an erster Stelle, um ein möglichst perfektes Ergebnis zu erzielen. Das ist zunächst einmal nichts Schlechtes, sondern begeistert die meisten Chefs sogar. Schwierig wird es mit dem Perfektionismus in der Apotheke jedoch, wenn du dabei die Zeit aus den Augen verlierst, andere Aufgaben vernachlässigst und die Kolleg*innen darunter leiden müssen.
Perfektionismus in der Apotheke bringt die Kolleg*innen zur Weißglut
Das Wichtigste vorab: Deinen Perfektionismus musst du nicht komplett loswerden, denn er hat ja auch seine guten Seiten. Entscheidend ist jedoch, dass du dich beim Erledigen von Aufgaben regelmäßig fragst, ob es wirklich noch eine weitere Überprüfung, ein Millimetermaß oder ähnliches braucht. Insbesondere, wenn du unter Zeitdruck stehst, Kund*innen oder weitere Aufgaben warten, ist Perfektionismus in der Apotheke fehl am Platz.
Andernfalls läufst du Gefahr, dass sowohl die Kolleg*innen als auch der Chef dir irgendwann aufs Dach steigen, wenn du ewig für eine bestimmte Aufgabe benötigst und nie spontan Aufgaben übernehmen oder andere aus dem Team unterstützen kannst. Andersherum gerät der Teamzusammenhalt auch in Gefahr, wenn deine Kolleg*innen den Eindruck bekommen, dass in deinen Augen nichts gut genug erscheint und du alles doppelt prüfst.
Keine falsche Scheu: Problem konkret ansprechen
Viele Menschen entwickeln ihren Hang zum Perfektionismus, weil sie Angst vor Fehlern oder Kritik haben. Auch wenn dies verständlich ist, ist es für die tägliche Arbeit nicht gerade hilfreich. Denn so setzt du dich selbst stark unter Druck und gerätst zunehmend unter Stress, der sich mit der Zeit auch psychisch bemerkbar machen kann.
Neben einem Gespräch mit dem Chef kann es dabei sinnvoll sein, das Problem bei den Kolleg*innen offen anzusprechen und um Unterstützung zu bitten. So kannst du beispielsweise auf etwas mehr Nachsicht hoffen, wenn du ihnen erklärst, dass du dir über deinen Perfektionismus in der Apotheke bewusst bist und bereits daran arbeitest.
Tipp: Vor dem Erledigen bestimmter To-dos kann es hilfreich sein, kurz nachzufragen, welche Priorität dies hat und was damit erreicht werden soll. Geht es zum Beispiel eher um eine grobe Übersicht oder detaillierte Einblicke? Sich hierüber Klarheit zu verschaffen, hilft dabei, dich zu strukturieren.
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