Bei dem Wort Peeling denken wir wohl alle zuerst an eine Art Brei mit feinen Körnchen aus Salz, Kaffee oder Zucker, mit denen wir uns abgestorbene Hautzellen von Gesicht und Körper rubbeln. Dabei muss es nicht immer ein mechanisches Peeling mit „Scrub-Effekt“ sein: Flüssige Peelings sind eine sanfte, aber trotzdem wirksame Alternative.
Was sind Säurepeelings überhaupt?
Trockene Heizungsluft, Schneetreiben und eisiger Wind: Herbst und Winter stellen die Haut auf eine harte Probe. Da wird es höchste Zeit für ein pflegendes Peeling. Neben vielen Rezepten für ein selbstgemachtes „Scrub“ aus Öl, Zucker und Co. gibt es verschiedene flüssige Peelings, um deiner strapazierten Haut etwas Gutes zu tun und in der Apotheke frisch auszusehen.
Flüssige Peelings setzen beispielsweise auf Fruchtsäuren, die die Haut reinigen, die Poren klären und alte Zellen abbauen. Sie sind generell sanfter zur Haut und eignen sich daher auch für die tägliche Anwendung.
Tipp: Wenn du das erste Mal zu Säurepeelings greifst, kannst du zunächst testen, wie deine Haut darauf reagiert. Nutze das Peeling daher anfangs nur alle 3 bis 4 Tage und steigere dich langsam. Sollte das anfängliche Prickeln anhalten, solltest du andere Produkte ausprobieren.
Wie unterscheiden sich Säurepeelings von „Scrubs“?
Flüssige Peelings sind auch als chemische Peelings bekannt, was sich erst einmal überhaupt nicht nach sanfter Hautpflege anhört. Doch durch die enthaltenen Säuren regen sie den natürlichen Erneuerungsprozess der Haut an und können daher auch bei empfindlicher Haut genutzt werden. Kurz nach dem Auftragen verspürst du meist ein leichtes Prickeln, das jedoch nach wenigen Minuten wieder verschwindet.
Der Hauptunterschied zu mechanischen Peelings mit Scrub-Effekt ist, dass Säurepeelings über längere Zeit einwirken sollen und daher nicht abgewaschen werden. Dabei gibt es je nach Hauttyp unterschiedliche Sorten. Die Konsistenz ist entweder flüssig, gelartig oder ähnlich zu einer Lotion. Unterschieden wir vor allem zwischen AHA- und BHA-Peelings.
AHA-Peelings
Wie wirken sie & für wen eignen sie sich?
Diese Peelings basieren auf Alpha-Hydroxysäure (Glykolsäure). Sie kommen vor allem als Anti-Aging-Produkte zum Einsatz, die Alterserscheinungen abmildern und die Hauterneuerung anregen sollen. Die Säure dringt dank ihrer kleinen Moleküle tief in die Hautschichten ein, fördert die Feuchtigkeitsbindung der Haut und stärkt ihre Elastizität. Dabei eignen sie sich vor allem für normale pflegeleichte bis trockene Haut.
Worauf solltest Du achten?
Für die richtige Anwendung von Fruchtsäurepeelings sind ihre Konzentration sowie der pH-Wert entscheidend. Das Peeling sollte im Idealfall einen Fruchtsäuregehalt von 8-10 % haben, wichtig sind jedoch nicht mehr als 15 % und nicht weniger als 5 %. Für eine optimale Wirksamkeit ist ein pH-Wert zwischen 3 und 4 zu empfehlen. Je höher dieser Wert liegt, desto milder ist das Peeling.
BHA-Peelings
Wie wirken sie & für wen eignen sie sich?
Hierbei handelt es sich um Peelings mit Beta-Hydroxysäure (Salicylsäure). Die Säure ist antibakteriell, klärt die Poren und löst abgestorbene Hautschüppchen in den oberen Hautschichten, sodass sich diese Peelings besonders bei Mischhaut oder fettiger und unreiner Haut eignen. Salicylsäure entfernt Pickel, Hautrötungen und Mitesser und ist dabei milder als Glykolsäure. Daher können auch sensible Hauttypen diese Säurepeelings verwenden.
Worauf solltest Du achten?
Besonders wichtig bei Peelings mit Salicylsäure ist deren Konzentration und pH-Wert. Beides sollte nämlich weder zu hoch noch zu niedrig sein, damit die Säure bestmöglich wirken kann. Eine Säurekonzentration von 1 % empfiehlt sich vor allem bei leichten Unreinheiten, wohingegen du hartnäckige Mitesser und Pickel eher mit einer 2 %igen-Konzentration angehen solltest. Der optimale pH-Wert liegt zwischen 3 und 4.
Tipp: Viele Hautärzte bieten stärker konzentrierte Säurepeelings an, bei denen oft Salicylsäure mit verschiedenen Fruchtsäuren kombiniert wird, um eine noch bessere Wirksamkeit zu erzielen. Aufgrund des höheren Säuregehalts sind solche professionellen Peelings allerdings nur mit etwas Abstand zwischen den Behandlungen möglich.
Unser Fazit: Ob Fruchtsäure oder Salicylsäure – flüssige Peelings sind eine echte Alternative zu mechanischen Peelings mit Scrub-Effekt. Denn die säurehaltigen Produkte sind deutlich sanfter, machen keinen Schmutz in der Dusche und sind für die Haut ein echtes Wohlfühlprogramm.
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