Paare mit Kinderwunsch möchten meist zeitnah eine Schwangerschaft erreichen. Eine adäquate Unterstützung scheinen hier Ovulationstests zu sein, mit denen die fruchtbaren Tage bestimmt werden können. Ob das tatsächlich zielführend ist, wurde in einem Review von Cochrane betrachtet.
Für einige Paare kann ein Kinderwunsch zur wahren Geduldsprobe werden, wenn nach monatelangen Versuchen noch keine Schwangerschaft eingetreten ist. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, wird deshalb gern zu Ovulationstests gegriffen, die die Konzentration des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin bestimmen. Dieses wird im Hypophysenvorderlappen gebildet und löst den Eisprung aus. Der deutliche Anstieg des LH im Urin zeigt an, dass der Eisprung kurz bevorsteht und innerhalb der nächsten 24 Stunden eintritt. In diesem Zeitfenster ist das Erreichen einer natürlich herbeigeführten Schwangerschaft am wahrscheinlichsten.
Cochrane Review zieht positives Fazit – allerdings nicht für alle Frauen
In einem Review wurde anhand unterschiedlicher Studiendaten den Erfolg von Ovulationstests untersucht. Hierfür wurden sieben Studien mit insgesamt 2.464 Frauen betrachtet. Dabei wurden sowohl Frauen, die ohne Ovulationstests, als auch Frauen, die mithilfe von Ovulationstests schwanger wurden, berücksichtigt.
Das Ergebnis des Reviews wirft ein positives Bild auf die Verwendung von Ovulationstests. Wenn der Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs auf die mit Ovulationstests bestimmte fruchtbare Phase abgestimmt wurde, konnte die Chance auf eine Schwangerschaft erhöht werden. So bestand bei Einsatz von Ovulationstests eine Chance von 20 bis 28 Prozent, dass eine Schwangerschaft eintrat. Ohne Testung lag die Wahrscheinlichkeit der Schwangerschaft bei 18 Prozent. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass dies nur für Frauen unter 40 Jahren gilt, die bereits maximal zwölf Monate lang versucht haben schwanger zu werden. Alle anderen Frauen im Alter über 40 Jahren oder mit bereits länger bestehendem, bisher unerfülltem Kinderwunsch, wurden nicht einbezogen.
Die Evidenz der Studienergebnisse muss ebenfalls mit Vorsicht betrachtet werden, da die Studien von den herstellenden Firmen der Ovulationstests in Auftrag gegeben wurden. Zudem wurden in den Studien einige grundlegende Aspekte nicht betrachtet, die die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft beeinflussen können. So können sich beispielsweise Stress, Ernährung, körperliche Aktivität und die allgemeine Lebensqualität der Frauen auf den Kinderwunsch auswirken.
Beratung bei der Abgabe von Ovulationstests
Von Vorteil ist es, wenn Frauen ihre Zykluslänge kennen, da der Beginn des täglichen Testens davon abhängig ist. Bei einer Frau mit beispielsweise einer Zykluslänge von 28 Tagen wird ab dem elften Zyklustag mit der täglichen Verwendung der Ovulationstests begonnen. Den Ovulationstests liegt für gewöhnlich eine Tabelle bei, auf der die Kundin nachschauen kann, wann sie für ihre spezifische Zykluslänge mit dem Testen beginnen sollte.
Bei der Anwendung des Ovulationstests ist die Vorgehensweise ähnlich dem Schwangerschaftstest. Im besten Fall verwendet die Kundin für den Test den Morgenurin, aber auch zu jeder anderen Tageszeit ist das Testen möglich. Diese Zeit sollte allerdings täglich beibehalten werden. Wichtig ist hierbei, dass vor dem Test mindestens vier Stunden kein Urin abgesetzt wurde, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Der Ovulationstest wird erst kurz vor der Anwendung aus der Schutzfolie. Der Kontakt mit dem Urin kann entweder direkt am Harnstrahl oder mit Hilfe eines Bechers erfolgen. Die Kontaktzeit von Teststäbchen und Urin kann von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sein und wird der Gebrauchsanweisung entnommen.
Das Ablesen des Tests erfolgt nach der vorgegebenen Wartezeit. Ein zu spätes Ablesen kann das Ergebnis verfälschen. Je nach Hersteller werden Ovulationstests mit Linien oder einer digitalen Anzeige angeboten. Bei der Auswertung der Linien erscheint eine Kontrolllinie, die anzeigt, dass die Testdurchführung korrekt war. Bei Erscheinen einer zweiten Linie ist die Stärke der Linie entscheidend. Wenn nur eine schwache Linie erscheint, gilt das Ergebnis als negativ. Sollte die zweite Linie allerdings ähnlich stark oder stärker als die Kontrolllinie sein, wird der Test als positiv gewertet und der Eisprung steht kurz bevor.
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