Verhütung ist noch immer oftmals Frauensache. Die Methode sollte dabei einfach anzuwenden und vor allem wirksam sein. Umso besser, wenn das Kontrazeptivum hormonfrei ist. Mit Ovaprene befindet sich derzeit ein monatlich anzuwendender hormonfreier Verhütungsring in der Entwicklungsphase. Bayer sicherte sich bereits die Vermarktungsrechte in den USA.
Was ist Ovaprene?
Vaginale Verhütungsringe gibt es derzeit nur mit einer Estrogen-Gestagen-Kombi. Ovaprene ist jedoch ein hormonfreier intravaginaler Verhütungsring, der über mehrere Wochen die Empfängnisverhütung sichert. Genauer gesagt, wird Ovaprene monatlich gewechselt. Der Vaginalring setzt einen lokal wirksamen nicht hormonellen Wirkstoff frei, der die Beweglichkeit der Spermien hemmt. Außerdem verhindert eine Polymersperre das Eindringen der Spermien in den Gebärmutterhals. „Bei Marktzulassung könnte er das erste monatlich zu verwendende hormonfreie Verhütungsmittel sein“, teilt Bayer mit.
Das Präparat hat erst kürzlich im Rahmen einer klinischen Studie einen Postkoitaltest bestanden. Bei allen untersuchten Frauen und Zyklen konnten laut Studienergebnissen nahezu alle Spermien vom Eintreten in den Gebärmutterhals abgehalten werden. Dies stellt einen Messwert für die empfängnisverhütende Wirkung dar.
Lizenzvertrag
Bayer hat mit Daré Bioscience einen Lizenzvertrag für Ovaprene geschlossen. Damit sichert sich der Konzern die Vermarktungsrechte in den USA, sobald der hormonfreie Vaginalring die Zulassung von der US-Arzneimittelbehörde FDA erhält. Daré ist weiterhin für die Entwicklung und die behördlichen Zulassungsverfahren verantwortlich, während Bayer die Exklusivrechte für die Vermarktung in den USA hält.
„Für Bayer als ein führendes Unternehmen im Bereich Frauengesundheit stellt die Kollaboration mit Daré Bioscience zu Ovaprene eine passende strategische Ergänzung zur Realisierung unserer Vision, Frauen verschiedene Verhütungsoptionen anbieten zu können, dar“, erklärte Dr. Marianne De Backer.
Noch im ersten Halbjahr will Daré die Genehmigung einer sogenannten „Investigational Device Exemption“ (IDE) bei der FDA beantragen. Wird diese genehmigt, könnte schon in der zweiten Jahreshälfte mit der klinischen Prüfung der empfängnisverhütenden Wirksamkeit und Sicherheit begonnen werden. Werden in dieser Studie positive Ergebnisse erzielt, könnte Ovaprene auch in Europa und anderen Ländern zugelassen werden.
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