Sommerzeit ist Badezeit. Schwimmer:innen und Taucher:innen setzen zur Vorbeugung einer Gehörgangentzündung – Otitis externa – auf „Taucherohrentropfen“. Diese werden in der Apotheke hergestellt. Dabei gibt es in puncto Haltbarkeit einiges zu beachten.
Taucherohrentropfen sind eine Mischung aus Alkohol und Essig. Allerdings sollten die Tropfen nur bei intaktem Trommelfell nach dem Baden angewendet werden. Der Alkoholanteil entfernt das Wasser durch Verdunstung und der Essiganteil sorgt für den sauren pH-Wert, der ohnehin im äußeren Gehörgang herrscht. Ein Beispiel sind Ehm`sche Tauchertropfen – eine Mischung aus Eisessig, Isopropanol und gereinigtem Wasser.
Ziel ist es, einer Entzündung des äußeren Gehörgangs – genau der Haut zwischen Ohrmuschel und Trommelfell – vorzubeugen. Besonders groß ist das Risiko für die Otitis externa nach dem Schwimmen, Tauchen oder dem Einsatz von Wattestäbchen.
Taucherohrentropfen: Anwendung
Die Tropfen werden nach dem Baden oder Tauchen angewendet und vorab das Ohr mit lauwarmem Wasser gespült. Im Anschluss den Kopf zur Seite neigen und zwei bis vier Tropfen der Taucherohrentropfen in das Ohr geben, bis zu zwei Minuten Kopf seitlich belassen und im Anschluss aufrichten und die Tropfen aus dem Ohr laufen lassen.
Tipp: Taucherohrentropfen vor der Anwendung in der Hand oder Hosentasche auf Körpertemperatur bringen.
Otitis externa
Bei der Entstehung der Otitis externa spielt der Ohrenschmalz eine Rolle. Er hat eine Schutzfunktion und macht es pathogenen Keimen schwer, denn Cerumen sorgt für einen sauren pH-Wert. Ist die natürliche Barriere jedoch gestört – beispielsweise durch kleine Verletzungen oder ein feucht-warmes Milieu, wie es beim Schwimmen, Tauchen oder häufigem Tragen von Kopfhörern entsteht –, kann eine Gehörgangentzündung die Folge sein.
Auslöser können unter anderem Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus oder auch Escherichia coli sein. Pilze wie Candida albicans sind eher selten die Übeltäter.
Die Betroffenen können unter anderem unter Juckreiz, Schmerzen, Schwellung, Rötung, Ausfluss und Hörverlust leiden. Die Schmerzen werden in der Regel durch Ziehen am Ohrläppchen verstärkt. Außerdem können beide Ohren gleichzeitig betroffen sein. Weil die Gehörgangentzündung häufig nach dem Schwimmen oder Tauchen auftritt, wird sie auch als Bade-Otitis oder Taucherohr bezeichnet.
Ethanolhaltige Glycerol-Ohrentropfen zur Prophylaxe und Therapie
Zur Behandlung der leichten Otitis externa kommen Ethanolhaltige Glycerol-Ohrentropfen 42,5 Prozent zum Einsatz. Nach Wasserkontakt werden prophylaktisch zwei bis vier Tropfen in das Ohr eingeträufelt. Zur Behandlung einer Entzündung des äußeren Gehörganges sollen bis zu viermal täglich vier Tropfen getropft werden. Die Ohrentropfen besitzen osmotische, desinfizierende und austrocknende Eigenschaften und fördern den Abfluss sowie die Neubildung von Ohrenschmalz. Nach der Herstellung haben die Tropfen, die keine Konservierung benötigen, eine Haltbarkeit von sechs Wochen.
Haltbarkeit
Für die Haltbarkeit von Ohrentropfen gilt gemäß Europäischem Arzneibuch eine allgemeine Aufbrauchfrist von vier Wochen. Dem entsprechen die Vorgaben in DAC/NRF von vier Wochen für wässrige, konservierte sowie wasserfreie Ohrentropfen. Wässrige, nicht konservierte Ohrentropfen haben eine Aufbrauchfrist von 24 Stunden.
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