Den OTC-Switch von Levodropropizin macht die Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) im Februar komplett. Ab August wird Quimbo (Pädia GmbH) als Saft und Tropfen rezeptfrei zur Verfügung stehen. Ab Mai können die Apotheken den Hustenstiller zu Sonderkonditionen bestellen.
Quimbo – Tropfen und Sirup – ist zur symptomatischen Therapie des Reizhustens zugelassen. Derzeit ist Quimbo hierzulande der einzige Hustenstiller mit dem Wirkstoff Levodropropizin und aktuell noch rezeptpflichtig. „Derzeit werden noch die letzten Stellschrauben vor dem Switch justiert“, teilt Pädia mit. „Insbesondere um die Liefersicherheit zum Umstelldatum zu gewährleisten, erhalten Apotheken bereits im Mai die Möglichkeit, Quimbo zu Sonderkonditionen vorzubestellen.“ Ausgeliefert wird im August.
Levodropropizin unterscheidet sich von anderen chemischen Hustenstillern im OTC-Bereich durch die periphere Wirkung. Die Vorteile: eine schnell eintretende Wirkung und ein besseres Sicherheitsprofil. Die bekannten Nebenwirkungen des seit 1993 zugelassenen Arzneimittels sind nur sehr selten (< 1/10.000).
Der Sirup kann ab einem Alter von zwei Jahren angewendet werden. Kinder im Alter zwischen zwei und zwölf Jahren nehmen täglich 0,5 ml Sirup pro kg Körpergewicht (entspricht 3 mg Levodropropizin/kg), aufgeteilt in drei Einzeldosen, zu sich. Zwischen den Gaben sollte ein Mindestabstand von sechs Stunden liegen.
Levodropropizin gehört zu den Hustenstillern. Die hustenhemmende Wirkung ist auf die Unterbrechung des Hustenreflexes zurückzuführen. Das Antitussivum blockiert die Hustenrezeptoren in den Bronchien. Die periphere Wirkung beruht demnach auf dem Einwirken von Levodropropizin auf den Tracheobronchialbaum. Die typischen Nebenwirkungen zentral wirksamer Antitussiva wie Atemdepression oder Suchtgefahr werden vermieden.
Bei trockenem Husten können Hustenstiller, sogenannte Antitussiva, zur symptomatischen und kurzzeitigen Behandlung eingesetzt werden. Bevorzugt finden die Präparate zur Nacht Anwendung. Werden hustenreizstillende und schleimlösende Arzneimittel in Kombination angewendet, kann es zu einem Sekretstau kommen. Neben Levodropropizin kommen weitere Hustenstiller zum Einsatz:
- Dextrometorphan (DMP) greift im Hustenzentrum des Stammhirns an und zählt somit zu den zentral wirksamen Antitussiva.
- Pentoxyverin ist ein nicht-opioider Hustenstiller und wirkt agonistisch am Sigma-1-Rezeptor im Hustenzentrum und hemmt die hustenauslösenden Nervenbahnen.
- Benproperin besitzt keine zentraldämpfenden Nebenwirkungen und hemmt den Hustenreiz im afferenten Teil des Reflexbogens. Der Arzneistoff unterbricht die Reizleitung von den Bronchien zum zentralen Hustenzentrum im Gehirn. Im Gegensatz zu DMP ist Benproperin atemanregend und für Asthmatiker:innen geeignet.
- Flechtenhonig lindert ebenfalls den Hustenreiz, Katarrhen und Entzündungen der unteren Atemwege. Pflanzliche Präparate enthalten oft Eibisch, Isländisch Moos oder Malve.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Vegane Arzneimittel: (k)ein Problem?
Der Januar steht ganz im Zeichen der guten Vorsätze. Dabei spielt auch die Ernährung häufig eine Rolle. So möchten viele …
Wissen to go: Rabattverträge beim Privatrezept
Ob Brennen, Jucken oder Stechen – Wer in die Apotheke kommt, braucht neben schneller Hilfe vor allem eines: dein Expertenwissen …
Entlassrezept: N1, N2 oder N3?
Im Rahmen des Entlassmanagements kann nur die kleinste Packung gemäß Packungsgrößenverordnung verordnet und abgegeben werden. Doch nicht immer ist eine …