Mit dem Aufhören anzufangen, ist für viele Raucher DER Vorsatz für das neue Jahr. Unterstützung kommt in Form von Nikotinersatzpräparaten aus der Apotheke. Wie gut Kaugummis, Pflaster, Lutschtabletten, Inhaler und Sprays wirklich sind, wollte Öko-Test wissen und hat zehn Produkte genauer unter die Lupe genommen.
Fest steht, wer auf den Glimmstängel verzichten will, braucht einen starken Willen, Durchhaltevermögen und einen langen Atem. Nikotinersatzpräparte können helfen, die Entzugserscheinungen zu mindern. Denn Nikotin macht abhängig.
Nikotin
Das Alkaloid besitzt psychoaktive, stimulierende und angstlösende Eigenschaften. Die Konzentration wird gesteigert. Außerdem mindert Nikotin das Hungergefühl und kurbelt den Stoffwechsel an. Nikotin bindet an nikotinische Acetylcholinrezeptoren und schüttet Neurotransmitter aus. Schon wenige Sekunden nach dem Zug an der Zigarette gelangt Nikotin aus der Lunge in hoher Konzentration in den Blutkreislauf und ins Gehirn. Schnell wird die Stimmung durch die Ausschüttung von unter anderem Serotonin und Dopamin gesteigert.
Entzugserscheinungen
Entzugserscheinungen können in unterschiedlicher Intensität auftreten. Abhängig ist dies von der Dauer, wie lange geraucht wurde sowie von der Anzahl der Zigaretten. Je länger und heftiger gequalmt wurde, desto stärker können auch die Entzugserscheinungen sein. Zu den typischen Symptomen gehören Hunger, Unruhe, Reizbarkeit oder Nervosität. Wer die Entzugserscheinungen durch Nikotinersatzpräparte mindert, hat auch bessere Chancen, dem Glimmstängel auf lange Sicht abzuschwören.
„Sehr gut“
„Das Zeug wirkt“, schreibt Öko-Test, wenn auch keine dauerhaften Wunder von den Arzneimitteln zu erwarten sind. Außerdem werden dem Körper die giftigen Inhaltsstoffe aus dem Glimmstängel erspart. Insgesamt zehn apothekenpflichtige rezeptfreie Nikotinersatzpräparate hat Öko-Test bewertet. Darunter Pflaster, Kaugummis, Lutschtabletten, Inhaler und Sprays der bekannten Marken Nicorette (Johnson&Johnson), Nicotinell (GSK), Niquitin (Omega Pharma) und Nikofrenon (Heumann). Als Experte sichtete und bewertete Professor Manfred Schubert-Zsilavecz, Goethe-Universität-Frankfurt, die Studienlage und gab eine wissenschaftliche Einschätzung ab. Außerdem wurden in spezialisierten Laboren die Pflaster auf schädliche Weichmacher und giftige zinnorganische Verbindungen und Schwermetalle untersucht – waren jedoch in keinem der untersuchten transdermalen therapeutischen Systemen enthalten.
Kaugummis und Lutschtabletten wurden in Bezug auf bedenkliche Farbstoffe untersucht. Auch hier gibt es gute Nachrichten: es waren keine enthalten. Kaugummis und Lutschtabletten konnten zudem in ihrer einfachen Handhabung überzeugen. Außerdem hat der Mund etwas zu tun. Einen Nachteil haben die oralen Darreichnungsformen jedoch, sie können das Suchtverhalten fördern.
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