Kurz vor Weihnachten wurde Nuvaxovid (Novavax) als fünfter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen. Im Januar soll der erste proteinbasierte Covid-19-Impfstoff bereits ausgeliefert werden, wie Gesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach vor kurzem mitteilte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat vorläufige Empfehlungen zu Impfschema und Co. veröffentlicht.
Nuvaxovid ist der erste Totimpfstoff, der hierzulande eine bedingte Zulassung erhalten hat. Der proteinbasierte Impfstoff schleust virusähnliche Partikel in den Körper ein, denn Nuvaxovid enthält im Labor hergestellte Partikel des Coronavirus – die Spike-Proteine. Die Folge: Der Körper erkennt die Partikel als fremd und kann gezielt Antikörper gegen SARS-CoV-2 bilden. Um die Immunantwort zu verstärken, enthält Nuvaxovid ein Adjuvans (Matrix-M).
Merke: Der proteinbasierte Impfstoff enthält keinen Virus oder Virus-Bestandteile, die sich selbst vermehren oder eine Erkrankung auslösen können.
Was ist der Unterschied zu mRNA- und Vektorvirenimpfstoffen? Letztere sorgen dafür, dass der Körper selbst ungefährliche Kopien des Spike-Proteins herstellt.
Der Impfstoff besitzt laut Zulassungsstudie eine Wirksamkeit von 90 Prozent – die Wahrscheinlichkeit, an Corona zu erkranken, sank nach zwei Impfdosen um etwa 90 Prozent.
Für wen ist Nuvaxovid geeignet?
Der proteinbasierte Impfstoff kann bei Personen ab 18 Jahren angewendet werden. Gespritzt wird in den Oberarmmuskel.
Impfschema
Das empfohlene Impfschema besteht aus zwei Dosen (5 μg rekombinantes Spike-Protein mit 50 μg Matrix-M-Adjuvans pro 0,5 ml) im Abstand von drei Wochen. Laut WHO sollte das Impfintervall nicht weniger als drei Wochen betragen. Die WHO prüfe derzeit die Notwendigkeit und den Zeitpunkt von Auffrischungsimpfungen. Wird Nuvaxovid als Booster eingesetzt, konnte der Impfstoff sechs Monate nach Abschluss der Grundimmunisierung zu deutlichen Antikörpererhöhungen führen.
Schwangere und Stillende
Die verfügbaren Daten zur Impfung von Schwangeren mit Nuvaxovid reichen nicht aus, um die Sicherheit oder Wirksamkeit des Impfstoffs in der Schwangerschaft zu beurteilen, teilt die WHO mit. Zudem plane der Hersteller derzeit keine impfstoffspezifischen Studien an schwangeren Frauen und das Adjuvans Matrix-M kam bislang in keinem anderen Impfstoff zum Einsatz. Dennoch lautet das Fazit: Die WHO empfiehlt die Verwendung von Nuvaxovid bei Schwangeren, wenn der Nutzen der Impfung für die Schwangere die potenziellen Risiken überwiegt. Außerdem empfiehlt die WHO nicht, eine Schwangerschaft wegen der Impfung zu verschieben oder abzubrechen. In puncto Stillen halten die Expert:innen es für unwahrscheinlich, dass der Impfstoff ein Risiko für das gestillte Kind darstellt. Die WHO empfiehlt nicht, das Stillen aufgrund der Impfung zu unterbrechen.
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