Lübbecke – Diabetes mellitus ist eine weitverbreitete Volkskrankheit, die Patienten dank der umfassenden medizinischen Versorgung gut in den Griff bekommen können. Einen wichtigen Beitrag leistet hierzu vor allem das eigene gesundheitsbewusste Verhalten. Das individuelle Risikoverhalten hat laut dem GEHWOL Diabetes Report großen Einfluss auf die Gesundheit. Damit Gesundheitsbewusstsein im Fokus bleibt, ist Aufklärung und Aufmerksamkeit für das Thema nötig. Der aktuelle GEHWOL Diabetes Report schafft hierfür eine verlässliche Grundlage. Dieses Mal mit Ergebnissen aus jeweils einer Patienten- und einer Ärzteerhebung. Es zeigt sich zwar, dass die meisten Patienten die regelmäßigen Arztbesuche in Anspruch nehmen. Knapp 30 % der Diabetiker mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Neuropathie gehen jedoch seltener als alle drei bis sechs Monate zum Arzt.
Die richtigen Botschaften transportieren
Wie kann diese Quote verbessert werden? Hier ist Aufklärung das Stichwort. Die Erhebung ergab, dass Patienten sich ihre Informationen zum Thema Folgeerkrankungen von Diabetes überwiegend vom medizinischen Fachpersonal einholen. Danach erst folgen Angehörige und die Massenmedien. Können Ärzte und medizinisches Fachpersonal diese Aufgabe stemmen? Die Ärzte geben zu bedenken, dass nicht nur die Patienten, sondern die gesamte Bevölkerung aufzuklären sei. Diese Kompetenz schreiben sie den Krankenkassen und den Medien zu. Angebote und Informationen müssen dabei in verschiedenen Sprachen verbreitet werden, um alle zu erreichen.
Mit welchen Botschaften soll dies geschehen? Ärzte nennen hier insbesondere die einfachen, selbst durchführbaren Maßnahmen. Dazu gehören das tägliche Eincremen der Füße, das Durchführen von Selbstkontrollen oder das gerade Abschneiden von Zehennägeln. Aber auch strukturelle Verbesserung können Menschen erreichen. So erhoffen sich Ärzte Verbesserungen bei der Finanzierung von Präventionsmaßnahmen. Auf bestimmte Zielgruppen zugeschnittene Fortbildungen, beispielsweise für Podologen, medizinisches Personal aber auch Patienten und ihre Angehörige sind dringend benötigt und haben das Potenzial eine Verbesserung der Gesamtsituation zu erzielen. Eine Optimierung kann auch dort erreicht werden, wo sie nicht direkt ins Auge fällt. Eine patientengerechte Ausstattung des Badezimmers etwa – so sind die Ärzte überzeugt – trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei, die Fußpflegeroutinen zu erhöhen.
Gesundes Risikobewusstsein hilft
Angst ist mit Sicherheit nie ein guter Berater. Aus Sicht der Patienten gilt laut GEHWOL Diabetes Report jedoch, dass Patienten, die sich um ihre Fußgesundheit sowie Begleiterkrankungen sorgen bzw. Gedanken machen, ihre Hausaufgaben in Sachen Fußpflege erledigen. Es wird häufiger eingecremt und auf die richtige Schuhversorgung geachtet. Mehr Risikobewusstsein hilft. Die Erkenntnisse aus dem GEHWOL Diabetes Report machen deutlich, dass es noch einiges zu tun gibt. Eine Kraftanstrengung, die gut gelingen kann.
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