Mehr Aufwand, Diskussionen und einige Unklarheiten: Für Apotheken und andere Teststellen ging es in dieser Woche durch das Inkrafttreten der neuen Coronavirus-Testverordnung (Testv) einmal mehr turbulent zu. Denn die kostenlosen Bürgertests für alle sind Geschichte. Und das hat auch Einfluss auf die Zahl der durchgeführten Tests. Denn diese ist eingebrochen. Dagegen fallen immer mehr Tests positiv aus, zeigen aktuelle Zahlen.
Seit rund einer Woche steht fest: In Sachen Bürgertests hat sich einiges verändert. Kostenlose Schnelltests gibt es nur noch für bestimmte Gruppen, darunter Kinder unter 5 Jahren, Schwangere, Infizierte, die sich freitesten wollen, und Personen mit einer Kontraindikation gegen die Coronaimpfung. Wer eine rote Warnmeldung in der Corona-Warn-App hat, am selben Tag eine Veranstaltung in Innenräumen oder ein/e Risikopatient:in besuchen möchte, muss 3 Euro zuzahlen und dies nachweisen. Das bedeutet: Ein Großteil der Bürger:innen muss die Kosten für den Test komplett selbst tragen. Die Folge: Die Testzahlen haben sich fast halbiert, wie APOTHEKE ADHOC unter Berufung auf aktuelle Zahlen aus dem Terminbuchungssystem von No-Q berichtet.
Demnach wurden zwischen dem 1. und 7. Juli in den Testzentren, die die Terminbuchungs- und -verwaltungssoftware des Unternehmens nutzen, knapp 375.000 Schnelltests durchgeführt. In den beiden Vorwochen – als die Tests noch für alle kostenlos waren – waren es mit jeweils rund 600.000 knapp doppelt so viele. Hinzu kommt, dass sich die Zahl der aktiven Teststellen um 10 Prozent reduziert hat. Dabei wurde mehr als die Hälfte der Tests nach wie vor in Form von kostenlosen Bürgertests durchgeführt, vor allem für Besucher:innen beziehungsweise Mitarbeiter:innen von Kliniken und Pflegeeinrichtungen (32 Prozent). Bei 13 Prozent der durchgeführten Tests wurde eine Zuzahlung fällig und 5 Prozent entfielen auf Selbstzahler:innen. Bei 25 Prozent machten die Testzentren keine Angaben zum Anlass beziehungsweise zur Abrechnung.
Jeder fünfte Test positiv
Und auch bei den Testergebnissen zeigen sich Veränderungen. So fiel in dieser Woche rund jeder fünfte (18 Prozent) Test positiv aus. Verglichen mit der Vorwoche hat sich die Zahl der Positivfälle somit um 4 Prozentpunkte erhöht. Am höchsten lag der Anteil der positiven Testergebnisse bei Personen, sich nach einer Infektion aus der Isolation freitesten lassen wollten (43 Prozent). Etwa jede/r Dritte, der/die mit einer infizierten Person im selben Haushalt lebt und sich daher testen ließ, wurde ebenfalls positiv auf SARS-coV-2 getestet. Bei Besucher:innen beziehungsweise Mitarbeiter:innen von Kliniken und Pflegeeinrichtungen war die Positivrate mit 2 Prozent am niedrigsten.
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