Ende April wurde über mehrere Fälle von Herzmuskelentzündungen und ihren möglichen Zusammenhang mit der Corona-Vakzine von BioNTech diskutiert. Im Auftrag des israelischen Gesundheitsministerium haben Forscher:innen die Fälle untersucht. Sie halten einen Zusammenhang zwischen der Comirnaty-Impfung und einer Myokarditis für möglich – geben jedoch auch Entwarnung.
Thrombose-Risiko bei Vaxzevria und Covid-19 Vaccine Janssen, Covid-Arm bei Moderna und Comirnaty: In Sachen Corona-Impfung spielen auch mögliche Nebenwirkungen eine Rolle. Für den Impfstoff von BioNTech waren zuletzt Fälle von Herzmuskelentzündungen als mögliche Impffolgen im Gespräch. Ein Zusammenhang galt jedoch bisher als nicht erwiesen. Nun liegen erste Ergebnisse eines Forscherteams aus Israel dazu vor. Demnach ist ein Zusammenhang zwischen den Fällen von Myokarditis und einer Comirnaty-Impfung möglich, und zwar vor allem bei jungen Männern ab 16 Jahren nach der zweiten Dosis.
Zwischen Dezember 2020 und Mai 2021 seien in Israel laut den Forscher:innen insgesamt 275 Fälle von Herzmuskelentzündungen bei über fünf Millionen Impflingen festgestellt worden. Mehr als die Hälfte davon (148) trat rund um den Zeitpunkt der Corona-Impfung auf, von denen wiederum 121 innerhalb von 30 Tagen nach der Zweitimpfung beobachtet wurden. „Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit für einen möglichen Zusammenhang zwischen der zweiten Impfstoffdosis und dem Auftreten von Myokarditis“, schlussfolgert das Team in einer Pressemitteilung des israelischen Gesundheitsministeriums. Am häufigsten waren junge Männer zwischen 16 und 19 Jahren betroffen. Je älter die Impflinge waren, desto schwächer war den Studienergebnissen zufolge der Zusammenhang.
Trotz einer möglichen Verbindung zwischen den beobachteten Fällen von Myokarditis nach der Comirnaty-Impfung geben die Forscher:innen Entwarnung. So könnten 95 Prozent „als leichte Fälle angesehen“ werden. „In den meisten Fällen verlief die Myokarditis in Form einer leichten Erkrankung, die innerhalb weniger Tage abklang“, so die Wissenschaftler:innen. Hinzu komme, dass die Risiken für Komplikationen von Coronavirus-Erkrankungen die Risiken durch die Nebenwirkungen des Impfstoffs überwiegen“, wie das israelische Gesundheitsministerium in einer weiteren Pressemittelung erklärt.
Auch in den USA kam es inzwischen zu „vermehrten Fällen“ von Herzmuskelentzündungen nach einer Corona-Impfung, vor allem bei männlichen Jugendlichen ab 16 Jahren. Dies betrifft nach Angaben des Centers for Disease Control and Prevention die beiden mRNA-Impfstoffe von BioNTech und Moderna. Verglichen mit der Gesamtzahl der Geimpften, handele es sich jedoch um ein seltenes Phänomen.
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