Müll oder Haut: Wohin gehört die Sonnencreme aus dem Vorjahr?
Sonnenschutz ist das A und O, um Hautalterung und Hautkrebs vorzubeugen. Beim ersten Sonnenbad des Jahres kommt meist die Sonnencreme aus dem Vorjahr zum Einsatz. Da stellt sich die Frage, ob das Produkt überhaupt noch verwendet werden kann.
Der Sommer lässt zwar noch auf sich warten, aber die Sonne lädt vereinzelt zu einem Spaziergang oder einem Treffen mit Freund:innen im Freien ein. Das sollte nicht ohne Sonnenschutz geschehen. Wer noch eine Tube Sonnencreme vom Vorjahr im Schrank findet, sollte auf verschiedene Dinge achten, bevor das Produkt angewendet wird.
Sonnencreme aus dem Vorjahr hält wie lange?
Sonnencremes sind in der Regel nach dem Öffnen nur ein Jahr haltbar. Wie lange das Produkt nach Anbruch verwendet werden kann, verrät dir ein Zeichen auf der Verpackung, nämlich ein kleiner Topf mit beispielsweise 12M oder 6M. Die Die Kombi aus Ziffer und Buchstabe steht also für die Monate, die der Sonnenschutz nach dem Öffnen verwendet werden kann. Möglich ist auch die Kombi mit einer Sanduhr. Enthält das Produkt Octocrylen, ist jedoch Vorsicht geboten.
Vorsicht bei Octocrylen
Bei einer Sonnencreme aus dem Vorjahr mit dem UV-Filter Octocrylen ist Vorsicht geboten, denn aus der Substanz kann sich das potentiell krebserregende Benzophenon bilden – das haben französische Wissenschaftler:innnen herausgefunden. Schon die Ausgangssubstanz Octocrylen kann mit Benzophenon verunreinigt sein, und zwar als Verunreinigung im Herstellungsprozess. Das derzeitige Reinigungsverfahrens könne Octocrylen nicht auf <1 mg/kg Benzophenon reinigen. Aber: Die Konzentration von Benzophenon in aus Octocrylen hergestellten Produkten sei „vernachlässigbar“. Hinzukommt, dass sich mit der Zeit aus dem UV-Filter selbst das möglicherweise kanzerogene Benzophenon bildet. Die Forschenden konnten zeigen, dass die Konzentration im Laufe des Alterungsprozesses des Sonnenschutzes zunahm, und zwar auf durchschnittlich 75 mg/kg.
Die Forscher:innen weisen darauf hin, dass 70 Prozent des Benzophenons in einem Körperpflegeprodukt über die Haut in den Körper aufgenommen werden würden.
„Unsere Arbeit zeigt eindeutig, dass Octocrylen eine langsame Retro-Aldol-Kondensationsreaktion eingeht, die zu Benzophenon führt. Dieser Prozess trat bei allen im Handel erhältlichen getesteten Sonnenschutzmitteln auf, die Octocrylen enthalten, was zu einer gleichzeitigen Erhöhung der Benzophenonkonzentration beim Altern des Produkts führte“, so die Wissenschaftler:innen.
Ein endgültiger Beweis dafür, dass Octocrylen kanzerogen oder reproduktionstoxisch auf den Menschen wirkt, steht noch aus.
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