Nach der Grundimmunisierung – erste und zweite Impfdosis – sowie der Auffrischungsdosis mit den mRNA-Impfstoffen Comirnaty und Spikevax wurde über eine starke Regelblutung berichtet. Jetzt soll die Nebenwirkung in die Produktinformationen der Vakzine aufgenommen werden.
Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat empfohlen, starke Regelblutung als Nebenwirkung der mRNA-Impfstoffe Comirnaty (BioNTech/Pfizer) und Spikevax (Moderna) in die Produktinformation der Vakzine aufzunehmen – mit unbekannter Häufigkeit.
Die Expert:innen hatten zuvor die verfügbaren Daten – gemeldete Fälle starker Menstruationsblutungen in klinischen Studien und EudraVigilance sowie Erkenntnisse in medizinischer Literatur – überprüft. Das Ergebnis: Die Daten zeigen hauptsächlich Fälle, die nicht schwerwiegend und vorübergehend auftraten. Demnach bestehe zumindest eine begründete Möglichkeit, dass das Auftreten starker Regelblutungen ursächlich mit den mRNA-Impfstoffen zusammenhänge. Die Folge: Die Empfehlung zur Aktualisierung der Produktinformationen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die auftretenden Menstruationsstörungen Auswirkungen auf die Fortpflanzung und Fruchtbarkeit haben, geben die Expert:innen des PRAC Entwarnung.
In der Regel verliert eine Frau rund 60 Milliliter Blut. Von einer starken Menstruationsblutung ist die Rede, wenn ein erhöhtes Blutvolumen (mehr als 80 Milliliter) verloren wird und die Regel länger als sieben Tage andauert sowie die Lebensqualität der Frauen – körperlich und mental – beeinflusst wird.
Fälle von starken Regelblutungen wurden nach der ersten, zweiten Impfung und Auffrischungsdosis mit den mRNA-Impfstoffen Comirnaty und Spikevax berichtet.
Menstruationsstörungen treten im Allgemeinen recht häufig auf und können verschiedene Ursachen haben – unter anderem hormonelle Veränderungen, gutartige Geschwülste sowie chronische Erkrankungen wie Blutgerinnungsstörungen; ein Beispiel ist das seltene angeborene Von-Willebrand-Syndrom.
Schon im August vergangenen Jahres hatte sich der PRAC mit einem möglichen Zusammenhang zwischen einer Corona-Impfung und Menstruationsstörungen befasst. Das Ergebnis: Es konnte kein ursächlicher Zusammenhang festgestellt werden.
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